Saarbrücken. Es gibt Geschäftsideen, die muss man nicht erfinden, sie zwingen sich regelrecht auf. So hat Dagmar Prinz von ihren Urlauben an der spanischen Costa Brava für sich und die Familie immer Delikatessen mit ins Saarland gebracht, die auch bei Freunden großen Anklang fanden. Die wollten dann auch von den leckeren Sachen. Nur für sich. Immer öfter und immer mehr. "Irgendwann hatte ich mehr Wein und Olivenöl für andere im Kofferraum als für mich selbst", erinnert sich die gebürtige Fischbacherin. Das war vor fünf Jahren. Sie war 50 geworden und frei von den früheren Verpflichtungen als Hausfrau und Mutter, als die Geburtsstunde von "Casa Mada" schlug, ihrem Laden in der Mainzer Straße in Saarbrücken. Für die gelernte Zahnarzthelferin war es der erste Schritt in die Selbstständigkeit und in ein "neues Leben". Unternehmerisches Wissen brachte Ehemann Martin Schuch ein, ein Software-Entwickler. Die Chefin mit ihrer unkomplizierten, einnehmenden, "batscheligen" Art darf als die Leistungsträgerin gelten. "Schon beim Zahnarzt hat sie den Patienten das Händchen gehalten", heißt es. "Casa Mada" hat sich auf den Verkauf selbst entdeckter und importierter Lebensmittel aus Katalonien spezialisiert. Mittlerweile ist das Geschäft gut eingeführt, die Kunden kommen auch von außerhalb des Saarlandes, das Sortiment umfasst dank immer verzweigterer Kontakte zu Produzenten 250 Artikel, von denen die meisten nur hier erhältlich sind. Wichtigste Produkte sind Wein und Öl, darüber hinaus stöbert das Ehepaar aber auch andere feine Sachen wie Süßigkeiten und Feinkostwaren auf. Ein kleiner Partyservice sowie demnächst ein Internet-Versand sollen das Angebot noch runder machen. "Glücklich" sei sie, versichert Dagmar Prinz, allein schon wegen der vielen netten Kontakte, an der Costa Brava und im Geschäft.