Eine lebendige Freundschaft

Sulzbach · Am Donnerstag rücken Wehrleute aus dem Osten der Republik in Sulzbach an. Es ist die Partner-Feuerwehr aus Bornstedt, die die Kameraden im Saarland besuchen. Ein Zeltlager wird für sie vorbereitet.

 Eine Delegation aus Bornstedt trug sich im vorigen Jahr ins goldene Buch der Stadt Sulzbach ein. Archiv-Foto: Müller

Eine Delegation aus Bornstedt trug sich im vorigen Jahr ins goldene Buch der Stadt Sulzbach ein. Archiv-Foto: Müller

Foto: Müller

Seit den 1990er Jahren besteht eine intensive Freundschaft der Sulzbacher Wehr mit der Partner-Feuerwehr aus dem Potsdamer Stadtteil Bornstedt. "Wir treffen uns alle zwei bis drei Jahre zu einem Zeltlager", erzählt Wehrführer Matthias Petak. Von Samstag bis Donnerstag, 20. bis 25. Juli, fungieren die Sulzbacher als Gastgeber. Insgesamt etwa 50 Personen nutzen die Rasenfläche hinter der Neuweiler Sprachschule zum Zelten. Dabei werden aus Bornstedt zwölf Teilnehmer erwartet, "acht Kinder plus Betreuer", sagt Gemeindejugendwart Yanneck Brandel.

Entstanden sei die "richtig gute, sehr lebendige Freundschaft", wie es Matthias Petak ausdrückt, eher zufällig. Bei einer Freizeit in Potsdam habe man Ende des vergangenen Jahrtausends eine Wache besichtigt. Dabei stellte sich heraus, dass die Bornstedter ebenfalls eine Jugendwehr gründen wollten und holten sich Tipps von den saarländischen Kollegen. Man habe Telefonnummern ausgetauscht und 2001 dann das erste Zeltlager organisiert. Zum letzten Mal traf man sich 2010 in Potsdam. Am Mittwoch, 24. Juli, werden die Gäste dann um 18 Uhr offiziell mit einer Feierstunde verabschiedet.

Finanziert wird diese Veranstaltung durch Spenden, einen Zuschuss vom Jugendamt, dem Förderverein der Wehr und Eigenkapital. Die Jugendwehr zum Beispiel erzielt Einnahmen u. a. durch das Anfertigen eines Kalenders und durch Einnahmen vom Weihnachtsmarkt. Zurzeit besteht die Sulzbacher Jugendwehr aus 45 Mitgliedern, 39 Jungs und sechs Mädchen. "Altenwald stellt mit 22 Jugendlichen die meisten Mitglieder, gefolgt von zwölf aus Sulzbach und elf aus Neuweiler", so Yanneck Brandel. Diese werden dann im Idealfall mit 16 Jahren in die aktive Wehr übernommen. "Etwa 160 aktive Mitglieder haben wir derzeit", so Matthias Petak.

Personell ist man also gut aufgestellt. Nichtsdestotrotz sind die Wehrleute natürlich immer auf der Suche nach Nachwuchs. Dies funktioniert zu einem Teil durch Mund-zu-Mund-Propaganda, zum anderen durch Aktionen wie Brandschutzerziehung im Kindergarten. Die Jugendwehr nimmt übrigens noch an keinen Einsätzen teil. "Sie ist eine reine Jugend- und Vorbereitungsgruppe", so Brandel. Petak warnt auch vor Vergleichen, wie etwa dem Hollywood-Film "Backdraft": "Man wird nicht immer von einer Feuerwalze überrannt". Oftmals seiman mit Türöffnungen, Hochwasser oder Sturmschäden beschäftigt. Kameradschaft sei am Wichtigsten, dass einer auf den anderen aufpasst. Man müsse die Gefahr richtig einschätzen können, dazu sei Erfahrung nötig. Petak selbst war vier Jahre lang in der Jugendwehr, bevor er in den aktiven Dienst kam. Yanneck Brandel kam mit zehn Jahren zur Jugendwehr, seit 2006 ist er aktiv.

Im ersten Halbjahr 2013 gab es bereits knapp 50 Einsätze.

Kontakt: Martin Woll, stellvertretender Gemeindejugendwart, Tel. 0171-235 67 78

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