Das triste Wetter der vergangenen Tage passt zur Haushaltssituation der Stadt Völklingen. Die weltweite Wirtschaftskrise trifft auch die Mittelstadt wegen wegbrechender Gewerbesteuereinnahmen mit voller Wucht. Noch ist nicht absehbar, wie groß das Haushaltsdefizit in diesem Jahr ausfallen wird. Ein gefundenes Fressen für SPD und Grüne, die Oberbürgermeister Lorig Fehlplanungen und Versagen vorwerfen. Vorschläge, wie man der Krise begegnen kann, lassen die Kritiker aber vermissen. Chancen werden somit vertan, und die Kritik wird zu inhaltsleerem Wahlkampfgeplänkel. Massiven Streit statt nur Geplänkel gibt es derzeit um die Führung der Völklinger Tafel. Das Diakonische Werk beendete die Zusammenarbeit mit zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern, die der Leitung Herzlosigkeit vorgeworfen hatten.Immerhin finden sich auch Lichtblicke. So wird die Saarland Heilstätten GmbH etwa zehn Millionen Euro in die Modernisierung des St. Michaels-Krankenhauses und somit in den Standort Völklingen investieren. Eine Reha-Abteilung mit mindestens 100 Betten wird Patienten weit über die Stadtgrenzen hinaus nach Völklingen bringen. Die Alternative wäre wohl die Schließung der Klinik wegen fehlenden Fachpersonals.Auch bei der seit Jahren geplanten Ostumgehung geht es voran. Das Land hat zugesagt, 2010 und 2011 fast fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket bereitzustellen. Eine Krise bietet eben auch stets Chancen.