"Eine komplette Runde auf hohem Niveau"
Walpershofen. Zwei Anläufe brauchten die Volleyballer des TV Walpershofen, um ihren großen Traum wahr werden zu lassen
Das Meisterteam des TV Walpershofen, das in die RPS-Oberliga aufgestiegen ist. Hintere Reihe, von links: Pascal Pohl, Andreas Geng, Markus Klein, Andreas Valerius, Marc Stürmer und Trainer Werner Schmidt; vordere Reihe, von links: Matthias Meyer, Patrick Müller, Holger Schulz, Christian Siegwart und Daniel Bauer. Es fehlt Claus Sebastian. Foto: Schmidt/SZ
Walpershofen. Zwei Anläufe brauchten die Volleyballer des TV Walpershofen, um ihren großen Traum wahr werden zu lassen. Nachdem die Jungs von Trainer Werner Schmidt in der Saison 2010/2011 im Saisonfinale gegen Limbach an den eigenen Nerven scheiterten, haben sie den lang ersehnten Aufstieg in die Oberliga RPS der Männer in der Spielzeit 2011/2012 bereits am vorletzten Spieltag klar gemacht. Nach dem umkämpften Tiebreak-Sieg gegen Angstgegner Saarwellingen knallten die Sektkorken, und die "Dunkelmacher" durften den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern. Der anschließende Sieg im Landespokal war das i-Tüpfelchen auf eine einzigartige Saison.
Ein heilsamer Schock
"Anders als früher haben wir unsere Nerven endlich mal in den Griff bekommen und die komplette Runde auf hohem Niveau gespielt", sieht Daniel Bauer rückblickend einen Grund für den Erfolg. Der Zuspieler gab am Netz die Steilvorlagen. Seine Angreifer verwerten die Pässe des Regisseurs mit einer hohen Trefferquote. Aber auch die Annahme und Feldabwehr überzeugte durch echte Teamarbeit. Dies war der Schlüssel zum Erfolg. "Auch die Bankspieler sind immer stärker geworden. Dies zeigt sich auch darin, dass wir in diesem Jahr ungeschlagen sind", sagt Bauer.
Doch das Team brauchte Anlaufzeit, um sich zu finden. Die Auftaktschlappe gegen Saarwellingen war ein heftiger Schuss vor den Bug, aber auch ein heilsamer Schock, der wachrüttelte. Bis Mitte November verlor der TV Walpershofen kein Spiel mehr. Schuld an der 1:3-Schlappe gegen Saarlouis waren Personalnöte. Als Herbstmeister ging es in die Rückrunde. Das Minimalziel "Aufstiegsrunde" hatte Walpershofen bereits erreicht.
"Spätestens jetzt mussten wir unser Saisonziel nach oben korrigieren. Auch wenn es keiner aussprach: Wir wollten den Platz an der Sonne unbedingt behalten", erinnert sich Außenangreifer Marc Stürmer an die euphorische Stimmung zur Halbzeit. Spiel um Spiel und Sieg um Sieg verfolgte der TV Walpershofen danach konsequent den neuen Kurs, bis die Angst vor dem Scheitern die Arme kurz vor dem Ziel noch einmal schwer werden ließ. Die Spieler verkrampften. Mit 2:0 lag Walpershofen am vorletzten Spieltag gegen Saarwellingen vorn und musste doch noch in den fünften Satz. Aber es reichte. Mit dem Titel in der Tasche landete der Tabellenführer am letzten Spieltag gegen den direkten Verfolger TV Bliesen II einen lockeren Sieg und fuhr die Meisterschaft mit sechs Punkten Vorsprung ein.
Verstärkungen gesucht
In der Premieren-Saison in der Oberliga RPS dürften die Tage des Jubels gezählt sein. "Wir sind natürlich heiß auf die hohe Spielklasse, aber wir brauchen dringend Verstärkungen", weiß Daniel Bauer, dass im überregionalen Volleyball ein rauerer Wind weht. Um gegen die gegnerischen Hünen im Kampf um den Klassenverbleib zu bestehen, muss die Mittelblock-Position ausgebaut werden. Die Vorbereitung wird Ende Juli starten. Trainiert wird dann immer montags von 20 bis 22 Uhr und donnerstags von 18.30 bis 20.15 Uhr in der Köllertalhalle in Walpershofen. "Wer uns auf unserer Reise ins Ungewisse begleiten will, ist herzlich eingeladen. Wir betreten völliges Neuland", sagt Marc Stürmer und freut sich auf das große Volleyball-Abenteuer.
