Eine Kirmes ohne Karussell

Erbach. Die Zeit, als im größten Homburger Stadtteil Erbach am ersten August-Wochenende mit vielen Fahrgeschäften, Verkaufs-, Los- und Imbissständen noch kräftig Kirmes gefeiert wurde, sind schon lange vorbei

 Vor zwei Jahren konnten sich die Kinder bei der Erbacher Kirmes noch auf einem Karussell drehen, diesmal wird auf einen Festplatz mit Fahrgeschäften verzichtet. Feiern will man an diesem ersten August- Wochenende dennoch. Foto: Bernhard Reichhart

Vor zwei Jahren konnten sich die Kinder bei der Erbacher Kirmes noch auf einem Karussell drehen, diesmal wird auf einen Festplatz mit Fahrgeschäften verzichtet. Feiern will man an diesem ersten August- Wochenende dennoch. Foto: Bernhard Reichhart

Erbach. Die Zeit, als im größten Homburger Stadtteil Erbach am ersten August-Wochenende mit vielen Fahrgeschäften, Verkaufs-, Los- und Imbissständen noch kräftig Kirmes gefeiert wurde, sind schon lange vorbei. Ob auf dem großen Parkplatz am Markant-Markt oder am Mehrgenerationenhaus "Haus der Begegnung" - die Erbacher Bevölkerung hat die einst traditionsreiche Kirmes nicht mehr angenommen. So war es auch kein Wunder, dass die beteiligten Schausteller die geringe Resonanz der Kirmesbesucher und die damit verbundenen massiven Umsatzeinbußen beklagten. Auch die Initiative eines Erbacher Geschäftsmannes, die Kirmes im Bereich des Hauses der Begegnung zu neuem Leben zu erwecken, verlief hinsichtlich der mäßigen Besucherzahlen im Sand. Aus diesem Grund war es keine Überraschung, dass sich keine Schausteller für ein erneutes Kirmestreiben in Erbach mehr fanden.Das Bemühen der Stadtteilkonferenz "Lebendiges Erbach" im vergangenen Jahr, die Kerwe mit dem Dorffest auf dem Schulhof der Luitpoldschule zusammen zu legen und mit einer kleinen Gewerbeausstellung einiger Erbacher Gewerbetreibender zu ergänzen, war zwar der bessere Weg, letztlich reichte dies aber nicht aus. Diesmal bleibt das erste Septemberwochenende allein dem Dorffest vorbehalten, das regelmäßig viele Besucher lockt. Die Kirmes gibt's nun zwar wieder vom 3. bis 6. August, allerdings ohne Fahrgeschäfte.

Tatsache ist, dass die Erbacher Kerb mittlerweile nur noch am Kerwemontag in den Gasthäusern, im Thomas-Morus-Haus oder im Sportheim der SG Erbach stattfindet. Hier lebt die Kirmes! Wie in den vergangenen Jahren werden die Besucher am Kerwe-Montag dorthin zum Frühschoppen pilgern. Wenn es auch keinen Festplatz, kein Feuerwerk oder keine Straußjugend mehr gibt, die Kirchweih in Erbach wird dennoch gefeiert. Die Gaststätten und Vereine haben sich für das Wochenende bestens für den Ansturm der Kirmesbesucher gerüstet. So unter anderem die Pfarrgemeinde St. Andreas, die am Montag, 6. August, zum Kerwe-Frühschoppen mit Live-Musik und Leberknödelessen ins Thomas-Morus-Haus einlädt. Zuvor findet um zehn Uhr das Kerwe-Requiem in der Pfarrkirche St. Andreas statt.

Gleichzeitig feiert der Obst- und Gartenbauverein Erbach traditionell die Erbacher Kerb mit Musik und "Lewwerknepp" auf dem neu gestalteten Vereinsgelände. Nachmittags gibt's Kaffee und Kuchen. Erstmals bietet der Verein auch am Kerwe-Freitag, 3. August, ein musikalisches Auftaktprogramm. Ab 19 Uhr spielt die Washboard-Jazz-Band Ragtime der vorletzten Jahrhundertwende, New Orleans-Jazz der 20er Jahre sowie Jazz im Charleston und Chicago-Stil bis hin zum Swing der 30er-Jahre. Nach dem Auftritt bei dem Verein im Juni ist es für die Band schon der zweite Gig - und das bei freiem Eintritt. re

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort