Eine Freundschaft, die aus einer Katastrophe entstand

Jägersfreude. "Es war mal wieder sehr schön bei euch. Ich freue mich schon jetzt auf euren Besuch im August." Mit diesen Worten verabschiedete sich Heinz Martin am Sonntag nach dem Frühschoppen in der Brauerei Krögen-Bräu von seinen Freunden in Jägersfreude

 Jägersfreuder und Niederstriegiser feierten gemeinsam am Wochenende ihre 10-Jährige Freundschaft. Foto: ll

Jägersfreuder und Niederstriegiser feierten gemeinsam am Wochenende ihre 10-Jährige Freundschaft. Foto: ll

Jägersfreude. "Es war mal wieder sehr schön bei euch. Ich freue mich schon jetzt auf euren Besuch im August." Mit diesen Worten verabschiedete sich Heinz Martin am Sonntag nach dem Frühschoppen in der Brauerei Krögen-Bräu von seinen Freunden in Jägersfreude. Die Bustür schloss sich und die 37-köpfige Delegation aus dem sächsischen Niederstriegis machte sich auf die rund 610 Kilometer lange Heimreise. Die Jägersfreuder winkten heftig. Allen aber waren die Strapazen der vergangenen zwei Tage anzumerken.Am Freitag war die Abordnung aus Sachsen in Jägersfreude angekommen. Der Grund: Die Sachsen aus Niederstriegis und die Saarländer aus Jägersfreude kennen sich seit zehn Jahren. So lange pflegen sie ihre Freundschaft. Dass diese wegen einer Katastrophe entstand, spielte am Wochenende keine Rolle mehr. Auf einen kurzen Nenner gebracht begann die Geschichte so: Die Jägersfreuder verfolgten 2002 wie viele andere Menschen das Hochwasser in der sächsischen Erzgebirgsregion. Der Ortsinteressenverein fasste den Entschluss zu helfen. Auf der Suche nach einer passenden Gemeinde stieß man im Internet auf Niederstriegis. Es gab eine Benefizgala im evangelischen Gemeindehaus in Jägersfreude. Knapp 1600 Euro kamen zusammen. Das Geld wurde an den damaligen Niederstriegiser Bürgermeister Heinz Martin überreicht. So begann eine Freundschaft, die bis heute von einigen Gruppen mit gegenseitigen Besuchen gepflegt wird. Unter anderem sind die Sachsen jedes Jahr mit einer Abordnung bei der Jägersfreuder Kirb dabei. Der 68-jährige Heinz Martin ist heute immer noch Bürgermeister in dem sächsischen Ort. "Ich glaube, ich bin der dienstälteste Bürgermeister in Sachen", meinte er am Samstagabend bei der großen Feier, wieder im evangelischen Gemeindehaus. Diese Freundschaft mit Jägerfreude sei schon etwas Besonderes, erklärte Martin. "Sie ist von einer einzigartigen Herzlichkeit geprägt. Wir verstehen uns ohne viele Worte." Ähnlich beschrieben es auch Hans-Willi Lisch, der damals an der Spitze der Jägersfreuder Interessengemeinschaft stand, und der heutige 1. Vorsitzende Kurt Büch. "Wenn wir uns sehen, gibt es immer was zu reden und zu lachen", erklärte Büch. ll

Am Freitag, 10. August, fahren die Jägersfreuder nach Sachsen. Wer mitfahren will, muss sich bei Hans-Willi Lisch melden. Telefon (01 60) 90 52 16 01.

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