Eine „Chance“ für straffällige Jugendliche

Malstatt · Oft verordnen Richter Arbeits- und Betreuungsstunden für Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. In Malstatt können sie diese beim Projekt „Chance“ abarbeiten. Das Justizministerium fördert das Projekt mit 80 000 Euro.

"Chance" - so heißt das Projekt der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit im Saarbrücker Stadtteil Malstatt. Um Chancen für Jugendliche und Heranwachsende, die straffällig geworden sind, geht es der Einrichtung auch. Über 200 Personen sind allein im vergangenen Jahr betreut worden. In der Einrichtung können Jugendliche und Heranwachsende etwa "Arbeitsweisungen" in der eigens betriebenen Holzwerkstatt oder bei Arbeiten im Forst ableisten. Dabei können Kompetenzen wie Exaktheit, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin sowie grundlegende handwerkliche Fähigkeiten erworben werden.

Auch "Betreuungsweisungen", die ein Jugendrichter verhängen kann, wenn er bei der betreffenden Person einen Erziehungsbedarf erkennt, werden angeboten. Das Projekt verfügt außerdem über eine Eltern-Kind-Gruppe, die es ermöglicht, dass Straffällige beim Verein "Chance" ihre Arbeitsstunden ableisten und zugleich die Betreuung ihrer Kinder sichergestellt wird. Parallel werden junge oder werdende Mütter auf die Erziehungsaufgaben vorbereitet.

Gefördert wird das Projekt vom saarländischen Justizministerium. Staatssekretärin Anke Morsch überreichte nun für das vergangene Jahr einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 80 000 Euro. Zugleich machte sie sich bei einem Besuch in den Räumen in Malstatt ein Bild von der geleisteten Arbeit. Morsch erklärt: "Das Geld, das wir hier in die Betreuung und Entwicklung der Jugendlichen und Heranwachsenden investieren, ist wahrlich gut angelegt. Denn in jungen Jahren kann noch erfolgreich an den Stellschrauben gedreht werden, die eine spätere kriminelle Karriere verhindern können. Und in vielen Fällen gelingt es, ein Abdriften auf die schiefe Bahn zu verhindern. Das belegen sowohl die persönlichen Eindrücke der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die ‚nackten Zahlen'."

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