Einbrecher kommen auch am Tag

Homburg/Bexbach/Kirkel · Einbrecher schrecken vor keiner Tageszeit zurück. Sie dringen in der Dunkelheit und am helllichten Tag in Häuser ein. Sie nehmen Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände mit. Und sie hinterlassen meist durchwühlte Wohnungen.

Die Polizei in Homburg und ihre Kollegen in der Höcherbergstadt Bexbach und in der Gemeinde Kirkel sind zunehmend beunruhigt. "Fast jeden Tag werden Einbrüche gemeldet", heißt es bei den Beamten. Viele Bewohner riefen mittlerweile bei Polizei an, um sich nach Einbruchschutz zu erkundigen. Dies scheint in der Tat vonnöten: Seit den Tagen vor Weihnachten hat es mehr als 20 Einbrüche gegeben (wir berichteten mehrfach). So waren vor allem in den Homburger Stadtteilen Beeden und Einöd Einbrecher am Werk; im Bexbacher Stadtteil Niederbexbach waren gleich mehrere Wohnhäuser das Ziel von Einbrechern im Wohngebiet unterhalb des Sportplatzes "Auf der Platte". Auch vor Kirkel machen die Ganoven nicht Halt, zuletzt gab es Einbrüche in Limbach und Altstadt. Neben den Einbrüchen in Ein- oder Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen kommen auch zunehmend Autoaufbrüche in unserer Region hinzu. Es vergeht kaum ein Tage, an dem die Polizei nicht mit diesen Delikten befasst ist. In einigen Fällen gelang es den Beamten, Täter dingfest zu machen. "Hinweise von Zeugen sind sehr wichtig", heißt es bei der Polizei. So gelang es auch, die Einbrecher am Uniklinikum vor wenigen Tagen festzunehmen. "Wir sind immer auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen, auch wenn der Hinweis dem Zeugen gering erscheint", so die Polizei. Die Kontaktpolizisten der Mobilen Wache in Homburg geben regelmäßig bei ihren Informationstagen konkret vor Ort Tipps für die Bürger. "Auch die jeweilige Polizei-Dienststelle in den Städten oder Gemeinden ist eine gute Kontaktadresse", sagt Kriminaloberkommissar Reiner Both von der kriminalpolizeilichen Berastungsstelle im Landespolizei-Präsidium, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Erfahrungen mit Opfern von Einbrüchen zeigen immer wieder, dass den Betroffenen neben dem materiellen Schaden vor allem Verunsicherung und Angst zu schaffen machen. Probleme, die sich manchmal ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigen lassen. Gefühle der Verunsicherung ("Ich habe Angst, allein in der Wohnung zu bleiben") oder gar Selbstvorwürfe ("Wie konnte ausgerechnet mir so etwas passieren?") können die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig einschränken.

Die Polizei rät: "Scheuen Sie sich nicht, Personen zu Rate zu ziehen, denen Sie sich anvertrauen können und die ihre Ängste verstehen." Unterstützung bei der Verarbeitung des Erlebten leisten oftmals neben der Familie oder Freunden auch qualifizierte Fachberatungsstellen oder sonstiger Hilfeeinrichtungen. Both: " Bei der Auswahl einer geeigneten Anlaufstelle ist die Polizei gerne behilflich."Dass man sich vor Diebstahl und Einbruch schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Über ein Drittel der Einbrüche bleibt im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. Aber auch durch richtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn werden Einbrüche verhindert. Hier einige Tipps:

Bei Verlassen des Hauses Türen abschließen und keine Fenster gekippt lassen. Bei Abwesenheit Anwesenheit simulieren - das ist in der dunklen Jahreszeit sehr gut durch Beleuchtung im Inneren der Wohnung möglich. Aufmerksame Nachbarschaft: Wenn einem etwas Verdächtiges auffällt, sollte man lieber einmal zu viel bei der Polizei anrufen, als einmal zu wenig. Die Einbrecher kommen tagsüber, wenn niemand zu Hause ist; dabei wollen sie nicht beobachtet werden, weshalb in der dunklen Jahreszeit am späten Nachmittag und frühen Abend ein Tatschwerpunkt ist. Und sie wollen einfach und schnell rein kommen. Nach wenigen Minuten geben die meisten auf. Fenster und Türen im rückwärtigen, die ebenerdig oder gut erreichbar, sowie Keller und Nebeneingangstüren sind am am meisten gefährdet. Diese Fenster und Türen sollten über einen mechanischen Grundschutz verfügen und genügend Widerstand gegen Aufhebeln bieten. Licht im Außenbereich führt zu einem erhöhten Entdeckungsrisiko, wobei ein entsprechender Strahler sabotagesicher installiert sein sollte. Sollten die Fenster und Türen nicht über einen entsprechenden Einbruchschutz verfügen, ist eine Nachrüstung möglich. Hier sollten herstellerunabhängig geprüfte und zertifizierte Nachrüstprodukte verwandt werden. Wichtig ist die fachgerechte Montage. Einen Adressennachweis von Errichterunternehmen hält die Kriminalpolizei vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort