Ein Zauberlehrling wird erwachsen

Neunkirchen. Die Dialoge des letzten Harry-Potter-Films mit dem etwas umständlichen Titel "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" spielten für Dagmara Gornowicz keine Rolle. Denn die 14-Jährige stammt aus Polen und ist bei ihrer Familie in Neunkirchen zu Besuch - Deutsch spricht sie nicht. "Sie muss nicht alles verstehen

Neunkirchen. Die Dialoge des letzten Harry-Potter-Films mit dem etwas umständlichen Titel "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" spielten für Dagmara Gornowicz keine Rolle. Denn die 14-Jährige stammt aus Polen und ist bei ihrer Familie in Neunkirchen zu Besuch - Deutsch spricht sie nicht. "Sie muss nicht alles verstehen. Wichtig ist die Handlung, die auf der Leinwand abläuft", erklärt Cousine Silvia Klosowski aus Neunkirchen nach der Vorstellung. Die 23-Jährige habe ihrer Verwandten zudem alles Wichtige während des Films zugeflüstert, so dass beide das große Finale genießen konnten. Gut vorbereitet hatten sich die beiden ebenfalls. "Wir haben zu Hause drei Tage lang alle bisherigen Harry Potter-Filme mit englischen Untertiteln angeguckt", berichtet Silvia. Gefallen hat der Film beiden, auch wenn es für die große Cousine etwas zu blutig zuging. Die dunkle Stimmung schreckte den 10-jährigen Janis Klein aus Friedrichsthal dagegen ganz und gar nicht ab: "Spannend war es schon. Aber gegruselt habe ich mich nicht", berichtet Janis der Saarbrücker Zeitung. Das sehen auch die Brüder Luckas (10) und Christoph (14) Lauhauser so. Sie waren vor allem auf das Ende gespannt - denn die Bücher hat einer gar nicht, der andere nur zum Teil gelesen. Was ihnen auf der Leinwand geboten wurde, hat ihnen aber sehr gut gefallen. Auch die 14-jährige Nadja Schorr aus Landsweiler und ihre Freundin Annalena Platz aus Schiffweiler waren begeistert. Aber auch sie gruselten sich etwas: "In 3D muss ich den Film nicht unbedingt sehen. Da hätte ich dann doch zu viel Angst", gibt Annalena zu.Und tatsächlich ist der ultimative Potter-Film sehr düster. Diese Gemeinsamkeit teilt er mit dem direkten Vorgänger, von dem er sich gleichzeitig durch viel mehr Action und Spannung unterscheidet. Wer Teil 1 noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich übrigens unbedingt vor dem Kinobesuch noch zu Gemüte führen. Denn die Handlung des zweiten Teils setzt unvermittelt da ein, wo der Vorgänger aufhört - eine Einleitung oder Zusammenfassung gibt es nicht. Zur Handlung sei nur so viel verraten: Um den finsteren Lord Voldemor (Ralph Fiennes) und seine Schergen ein für alle Mal zu besiegen, rüstet sich die Zauberschule Hogwarts für einen ultimativen Kampf, bei dem lieb gewonnene Charaktere ihr Leben lassen werden. Und schließlich muss auch Harry Potter (Daniel Radcliffe) selbst ein großes Opfer bringen. Doch bis dahin inszeniert Regisseur David Yates ein Action- und Effektfeuerwerk, das seinesgleichen sucht. Damit erschuf der Engländer den vielleicht besten Teil der Filmreihe, die sich mittlerweile zur erfolgreichsten Kinoserie aller Zeiten entwickelt hat. Kein Wunder bei dem Erfolg der sieben Bände von Autorin Joanne K. Rowling - sie wurden 450 Millionen Mal weltweit verkauft. Und der Erfolg nimmt kein Ende - auch wenn nun alle Abenteuer auf Papier und Zelluloid gebannt sind. Denn erst im Sommer letzten Jahres eröffnete in den USA der Themenpark "The Wizarding World of Harry Potter", für den unter anderem das Zauberschloss Hogwarts nachgebaut wurde. Und wer weiß, vielleicht kehrt der erwachsen gewordene Zauberer ja doch irgendwann zurück. Ganz ausgeschlossen hat das Rowling nämlich nicht. lmi

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