Ein Willkommen dem ersten Schnee

Erbeskopf/Neuhütten/Braunshausen. Die Wetterausssichten sagen, dass es auch in Hochwald und Hunsrück in den nächsten Tagen einen Wintereinbruch geben soll. Steht damit dem Start in die Skisaison nichts mehr im Weg? Die SZ hat in den Wintersportzentren in der Region nachgehört, wie weit sie mit ihren Vorbereitungen sind

 Da kommt Freude auf: Vater und Sohn fliegen per Schlitten den Erbeskopf hinunter. Foto: dpa

Da kommt Freude auf: Vater und Sohn fliegen per Schlitten den Erbeskopf hinunter. Foto: dpa

Erbeskopf/Neuhütten/Braunshausen. Die Wetterausssichten sagen, dass es auch in Hochwald und Hunsrück in den nächsten Tagen einen Wintereinbruch geben soll. Steht damit dem Start in die Skisaison nichts mehr im Weg? Die SZ hat in den Wintersportzentren in der Region nachgehört, wie weit sie mit ihren Vorbereitungen sind.

Adresse für Alpinskifans

Der Erbeskopf ist unbestritten die erste Adresse für Alpinskifans. Das beweist allein der Blick auf die Zahl von 180 000 Besuchern in der vorigen Saison. Am höchsten Berg des Landes gibt es zwei circa 800 Meter lange Hauptpisten und eine kürzere Piste mit 450 Metern. Hinzu kommt noch ein Übungshang. "Theoretisch könnten wir bei genug Schnee innerhalb von zwei Stunden loslegen", sagt Betriebsleiter Klaus Hepp. Am Wochenende war der Tüv für die technische Abnahme der Liftanlagen da. Doch Hepp tritt noch auf die Euphoriebremse: "Ich glaube noch nicht daran, dass wir schon im November in Betrieb gehen. Dafür ist der Boden zu warm, und wir brauchen erst mal circa 20 Zentimeter Rohschnee, damit wir eine gut präparierte Piste festdrücken können."

Einen Saisonauftakt zu einem so frühen Zeitpunkt habe er in 15 Jahren als Betriebsleiter erst einmal erlebt, sagt Hepp. Er tippt darauf, dass es am Erbeskopf erstmals zwischen dem 15. und 20. Dezember "Ski und Rodel gut" heißt. Hepp sagt aber zugleich einen "Überzeugungswinter" voraus. Was der Betriebsleiter mit diesem Begriff meint: "Ich bin sicher, dass es auch diesmal wieder eine Saison mit mindestens 60 Lifttagen gibt, die den Entscheidungsträgern zeigt, dass es richtig ist, wenn sie Geld in den Wintersport investieren". Das von einem Zweckverband betriebene Skigebiet hat sich in den zurückliegenden Jahren für fast eine Million Euro mehrere Schneekanonen angeschafft. Vor der neuen Saison wurden 50 000 Euro in die Modernisierung der Schlepplifte gesteckt. Hepp geht davon aus, dass sich die Besucherzahl am Erbeskopf im Winter 2010/11 erhöhen wird. Denn: "Einer unserer Nachbarn liegt ja danieder".

Lifte stehen still

Diese Aussage bezieht sich auf den Idarkopf im Kreis Birkenfeld. Dort werden die Lifte definitiv stillstehen. Das bestätigt Wolfgang Petry, Büroleiter der Verbandsgemeinde Rhaunen, der SZ. Ein technischer Defekt hatte die Liftanlage bereits im Februar 2010 lahmgelegt, so dass die vorige Saison frühzeitig beendet werden musste. Dann kamen noch Schäden durch den Orkan Xynthia hinzu. "Der Sanierungsbedarf liegt bei circa 200 000 Euro. Das ist für uns nicht zu finanzieren", sagt Petry.

Bei Neuhütten schauen die Verantwortlichen dem Winter hingegen erwartungsfroh entgegen. Dort wartet eine 250 Meter lange Piste auf die Skifans, die am Abend durch Flutlicht erhellt wird. "Bei uns ist alles betriebsbereit. Der Schnee kann kommen", sagt Gilbert Roth, der Vorsitzende des Skiclubs Neuhütten. Mit dem Erbeskopf könne und wolle man sich zwar nicht messen, "weil bei uns die ganze Arbeit hobbymäßig durch die Vereinsmitglieder gemacht wird." Vor allem aus dem nahen nördlichen Saarland zieht es aber viele Besucher an den Dollberg, das Roth als "kleines, aber dafür günstiges und sehr familiäres Skigebiet bezeichnet." Eine besondere Attraktion ist dort die Tubingbahn - ein Schneekanal, in dem man auf aufblasbaren Lkw-Schläuchen bergab schlittert.

Der Peterberg in Braunshausen ist das einzige Wintersportgebiet im Saarland. Neben der 370 Meter langen Piste gibt es eine Schlittenbahn von 330 Metern Länge. "Damit die Skipiste allerdings befahrbar ist, muss eine zehn Zentimeter dicke und feste Schneedecke liegen", so Jörg Feis, Werkleiter des Wintersportzentrums. Zurzeit befindet sich noch kein Schnee auf dem Peterberg. Sobald es jedoch anfängt zu schneien, können sich Gäste über eine Webcam auf der Homepage darüber informieren, wie der aktuelle Schneestand aussieht.

Auf einen Blick

Das Wintersportzentrum Erbeskopf ist bei ausreichend Schnee montags bis donnerstags von elf bis 21 Uhr, freitags von elf bis 24 Uhr, samstags und sonntags von zehn bis 21 Uhr geöffnet. Die Zehnerkarte kostet zehn Euro für Erwachsene, 7,50 Euro für Jugendliche. Bei der Zwanzigerkarte sind es 16 beziehungsweise 13 Euro. Bewirtung finden Skifahrer im Bistro im Hunsrückhaus und der Schirmbar am Fuß der Piste. Die Waldgaststätte ist weiter geschlossen. Wintersportbericht per Anrufbeantworter, Telefon (0 65 04) 3 16.

Am Wintersportplatz Dollberg läuft der Lift montags bis freitags von 15 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von elf bis 21 Uhr. Die Zwanzigerkarte kostet fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder. Für Après-Ski gibt es eine Skihütte. Schneetelefon unter (0 65 03) 34 45.

Das Wintersportzentrum Peterberg hat, wenn genügend Schnee liegt, täglich von zehn bis 17.30 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet für Kinder sieben und für Erwachsene zehn Euro. Die Benutzung der Winterrodelbahn ist kostenlos. An der Talstation gibt es ein Bistro. Schneetelefon unter (0 68 73) 9 11 34. boos

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