"Gleich kommen wir zu unserer neuen Attraktion", sagt Haberer. "Wir sind glücklich darüber, dass wir einen weißen Hirsch kaufen konnten. Viele sehen ihn und denken, er sei ein Albino. Doch weiße Hirsche sind eine Seltenheit der Natur. Aber wegen der mangelnden Tarnung haben sie in freier Wildbahn eher geringe Überlebenschancen."

An einem Hang, etwas versteckt zwischen den Bäumen, steht das imposante Tier und blickt neugierig in Richtung der Zaungäste. "Im Moment ist er noch neu in der Gruppe, aber ich bin zuversichtlich, dass er sich seinen Platz in der Herde sichert, sobald sein Geweih richtig ausgebildet ist", erklärt Haberer. Hirsche würden jedes Jahr ihr Geweih verlieren und ein neues ausbilden. Bis dieses jedoch fertig und ausgehärtet sei, würden die Tiere Streitigkeiten aus dem Weg gehen.

Die unterschiedliche Färbung der Hörner sei übrigens abhängig davon, an welchen Baum das Tier die nicht mehr benötigte Haut, die während der Wachstumsphase das weiche Geweih schützt, abstreift.

Die Hirsche teilen sich ihr weitläufiges Gehege mit eigener Schlucht mit einer Herde Wildschafe. Außerdem befindet sich ein Gehege mit Ziegen und eine Fasanerie mit Gold-, Silber und Edelfasan auf dem 10,5 Hektar großen Gelände des Naturparks. "Die Fasanerie wird im Zuge der Umbauarbeiten, die ab November beginnen, neu gestaltet", sagt Haberer. "Außerdem bitte ich die Besucher darum, die Ziegen nicht mehr mit trockenen Nudeln zu füttern. Uns sind leider schon ein paar junge Tiere verendet, da sie diese Nahrung nicht vertragen." Auch sei der Versuch unsinnig, Hirsche mit Ananas zu füttern. Gegen trockenes Brot sei aber nichts einzuwenden.

Die anstehenden Umbauarbeiten beinhalten neben der Renovierung des Kneippbeckens und des Balkons des Vereinshauses auch ein neues Gehege. Jedoch ist noch nicht ganz sicher, welche Tierart einzieht. "Wir beraten uns gerade noch mit dem Regionalverband, welche Tiere zum Gelände passen."

Auch der Spielplatz wird hergerichtet, allerdings ist dieser im Besitz der Gemeinde, die die Arbeiten übernimmt. Generell sei die Zusammenarbeit von Gemeinde und Verein sehr gut, betont Haberer. dla

Hintergrund

Der Naturpark Kallenborn feiert an diesem Sonntag, 6. September, sein Naturerlebnisfest in und um das Vereinshaus in Obersalbach-Kurhof. Die Feier beginnt um 8.30 Uhr mit einer Hubertusmesse am Ufer des Weihers. Außerdem werden Führungen sowie Ponyreiten angeboten und verschiedene naturnahe Berufe wie Falkner und Imker vorgestellt. Höhepunkt ist das Feuerwerk um 20.30 Uhr. Weitere Infos zum Verein zur Förderung der Naherholung und des Naturschutzes unter Tel. (01 70) 5 70 64 88. dla