Ein Wappen für Michelbach

Michelbach. "Ich habe versucht, im Wappen von Michelbach grundherrschaftliche, kirchen- und dorfgeschichtliche sowie landschaftliche Gegebenheiten zu berücksichtigen", hat Karl Thome erklärt. Von Hause aus Ingenieur aus Limbach und, wie er sagte, "Hobbyheraldiker", nahm er die Aufgabe sehr ernst, mit der ihn der Ortsrat Michelbach betraute

 Vorstellung des Michelbacher Wappens mit (von links): Heinrich Puhl, Karl Thome, Elmar Schmitt, Christa Rohnert, dem Ersten Beigeordneten Felix Emanuel, Wolfgang Quinten. Foto: Gerhard Alt

Vorstellung des Michelbacher Wappens mit (von links): Heinrich Puhl, Karl Thome, Elmar Schmitt, Christa Rohnert, dem Ersten Beigeordneten Felix Emanuel, Wolfgang Quinten. Foto: Gerhard Alt

Michelbach. "Ich habe versucht, im Wappen von Michelbach grundherrschaftliche, kirchen- und dorfgeschichtliche sowie landschaftliche Gegebenheiten zu berücksichtigen", hat Karl Thome erklärt. Von Hause aus Ingenieur aus Limbach und, wie er sagte, "Hobbyheraldiker", nahm er die Aufgabe sehr ernst, mit der ihn der Ortsrat Michelbach betraute. Er holte sich Rat bei Heraldikern vom Fach, fertigte 15 Entwürfe, legte sechs verfeinerte dem Ortsrat vor. Verweis auf HerzögeIm Zentrum des neuen Wappens ist die vor 1739 erbaute gotische Kapelle zu sehen, deren Aussehen in einem Kirchenfenster der 1932 an selber Stelle erbauten Pfarrkirche überliefert ist. Neben dem roten Mittelschild sind auf goldenem Grund zwei Lilien angeordnet. Sie stehen für die Grundherren des Simeonstifts Trier und der Abtei Tholey. Das Rot und das Gold verweisen auf die Herzöge von Lothringen und die Herren von Hagen zur Motte, die Vögte waren. Im Wappen sind Lindenblätter stilisiert, die an die Linde auf dem so genannten Galgenberg, wo einst das Hochgericht war, erinnert. Und der so genannte Spitzenfußschild symbolisiert ein M für Michelbach und einen Querschnitt durch die Landschaft mit seinen zwei Erhebungen "Zum Lückner" und "Galgenberg" sowie in Silber: Ellern-, Grinz- und Heisterbach. Laut Thome haben inzwischen 325 Orte im Saarland ein eigenes Wappen; in der Gemeinde Schmelz ist lediglich Primsweiler noch wappenlos. Elmar Schmitt erzählte - kenntnisreich und dennoch kurzweilig - "aus der Geschichte von Michelbach", beginnend in der gallo-römischen Zeit. Schmitt erwähnte unter anderem, dass Bauern aus Michelbach so begütert waren, dass sie den Herren von Hagen Geld leihen konnten wie die Augsburger Fugger.Feier in der "Linde" Die Vorstellung des Wappens war in sympathischer Atmosphäre im Nebenzimmer des Gasthauses "Zur Linde". Dazu begrüßte die neue Ortsvorsteherin Christa Rohnert zahlreiche Gäste, darunter Vertreter der Ortsvereine und der Gemeindegremien. Sie erinnerte daran, dass Wolfgang Quinten 2006 im Ortsrat die Idee zum Wappen äußerte und diese unter Leitung ihres Amtsvorgängers Heinrich Puhl (Ortsvorsteher von 1989 bis März 2008) einmütig vom Ortsrat umgesetzt worden sei. Rohnert kündigte an, in der ehemaligen Schule werde ein Dorfgemeinschaftsraum eingerichtet; der Gemeinderat habe dafür 5000 Euro bewilligt. Dort wird nicht nur das Wappen einen gebührenden Platz finden, sondern auch die Ausstellung von alten Dorfbildern und Dokumenten, die zur Wappenpräsentation gezeigt wurde.

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