Ein Vorbau aus Glas könnte das gewohnte Zelt ersetzen

Neunkirchen. Im April geht der Leiter des städtischen Amtes für Gebäudewirtschaft, Manfred Moser, in Altersteilzeit. Mit der "AHA-Eventhalle", so der Arbeitstitel für die um- und ausgebaute Gebläsehalle, könnte er sich ein weiteres und letztes architektonisches Denkmal in Neunkirchen setzen

Neunkirchen. Im April geht der Leiter des städtischen Amtes für Gebäudewirtschaft, Manfred Moser, in Altersteilzeit. Mit der "AHA-Eventhalle", so der Arbeitstitel für die um- und ausgebaute Gebläsehalle, könnte er sich ein weiteres und letztes architektonisches Denkmal in Neunkirchen setzen. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde es beim Kulturforum in der Stummschen Reithalle (wir berichteten). Wobei Oberbürgermeister Jürgen Fried betonte, dass es sich um einen in noch keiner Weise bindenden Entwurf handele. Mehr der Form halber hat Moser drei Szenarien durchgespielt. Demnach könnte der denkmalgeschützte Gebäudekomplex in naher Zukunft wahlweise 600, 657 oder 1000 Sitzplätze bieten. Wirklich Sinn macht auch nach Meinung der Zuhörer allerdings nur die Maximalvariante. "Zusammen mit Stehplätzen würden insgesamt 2000 Personen hinein passen", frohlockte der Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft, Peter Bierbrauer. "Erst dann kann Neunkirchen in die großen Deutschland-Tourneen integriert werden." Um das historische Gesamtensemble visuell möglichst wenig zu beeinträchtigen, empfiehlt Moser den für die Kapazitätserweiterung unumgänglichen Vorbau in Glas auszuführen. Die Form ist schlicht: ein großer Quader in der Größenordnung des Zeltes, das seit mehreren Jahren regelmäßig im Sommer an gleicher Stelle auf- und abgebaut wird. Für eine bessere Sicht sollen die Sitzreihen im Anbau ansteigen, erklärte Moser. Die restaurierte Gebläsemaschine im linken Flügel möchte er durch eine Glaswand abtrennen, zugleich aber für Interessierte zugänglich lassen. Auf der gegenüberliegenden Seite trennt eine weitere, schiebbare Glaswand den derzeit als Diskothek genutzten Bereich ab. Dort entsteht ein kleiner Saal. Dieser wäre sowohl mit dem großen Saal kombinierbar als auch separat nutzbar. Außer Sitzplätzen und einer Galerie auf der zweiten Ebene findet hier die Gastronomie mit Theke und Kühlräumen ihren Platz. Fast spiegelbildlich zur Vorderseite entsteht im rückwärtigen Teil ein zweiter Glasanbau: das Bühnenhaus inklusive neuer Toiletten und Garderoben. Um Trucks die Anfahrt zur Bühne zu ermöglichen, braucht es zudem eine komplett neue Zufahrt. Diese soll über die Böschung hinter der Gebläsehalle zum Hüttenpark und von dort zur Saarbrücker Straße führen. Laut Fried kalkuliere man ein Jahr Bauzeit ein, "dazu ein halbes Jahr Planungsvorlauf". Preislich liege das Gesamtprojekt bei 3,6 Millionen Euro, "die Infrastruktur inbegriffen". In der anschließenden Diskussion während der Veranstaltung in der Reithalle waren einige Bedenken laut geworden. So warnte beispielsweise Eberhard Schilling vor der Gleichung "größere Halle bringt größere Künstler". Zudem befürchtet er "ein akustisches Desaster mit so viel Glas". Das sieht der Oberbürgermeister recht gelassen: Um Fehlplanungen zu umgehen, "ist ein Expertenworkshop vorgesehen". nig

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