Ein Verkehrskreisel als mögliche Lösung

Homburg · Ist ausreichend gut genug? Kommunalpolitiker diskutieren derzeit, ob die Verkehrsinfrastruktur in der Homburger Innenstadt ausreicht, falls ein neues Geschäftszentrum auf dem Enklerplatz gebaut wird.

Der Mühlgraben ist schon in diesen Tagen zu Stoßzeiten ein Nadelöhr. Diese Situation wird sich bei einer Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz kaum verbessern. Foto: Thorsten Wolf

Der Mühlgraben ist schon in diesen Tagen zu Stoßzeiten ein Nadelöhr. Diese Situation wird sich bei einer Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz kaum verbessern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Reicht die Straßeninfrastruktur in der Homburger Innenstadt aus, um bei einer Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz dem zunehmenden Verkehr gerecht zu werden? "Ja, die Situation ist befriedigend bis ausreichend", sagt der zuständige Beigeordnete Rüdiger Schneidewind (wir berichteten). Das will die FFH (Fraktion für Homburg) so nicht stehen lassen. Man sehe sich durch die Äußerungen von Rüdiger Schneidewind darin bestätigt, "dass ein überdimensioniertes ECE-Center auf dem Enklerplatz zu nicht beherrschbaren Problemen führen wird", so FFH-Sprecher Peter Müller in einer schriftlichen Stellungnahme. Und weiter: "In der Bauphase fallen wertvolle, zentrumsnahe und vor allem kostenlose Parkplätze weg." Kunden machten deswegen einen Bogen um Homburg. "Der Baustellenverkehr wird ein Übriges tun und die Innenstadt über Monate, vielleicht sogar mehr als ein Jahr lahm legen."

Ebenfalls kritisch sieht die CDU im Homburger Stadtrat die Verkehrssituation rund um eine mögliche Geschäftsbebauung. Deren Fraktionssprecher Christian Gläser bewertete aber auch die grundsätzliche Infrastruktur in der Homburger Innenstadt im Ist-Zustand. "Die Verkehrssituation in Homburg ist wegen vielfältiger Probleme insgesamt gerade ausreichend, eine schlechte Vier." Das gelte auch speziell für die Innenstadt , "beim Bau des Citycenters sehen wir diese Verkehrssituation als kritisch an". Deswegen sei ein "Gesamtkonzept von kompetenten Verkehrsplanern erforderlich. Ein solches Gesamtkonzept fehlt leider bisher. Es muss breit angelegt und entsprechend breit diskutiert werden". Dieses Konzept dürfe die Verkehrsproblematik nicht einseitig auf die Enklerplatz-Bebauung reduzieren. So sei es auch erforderlich, den Verkehr um das Vauban Carrée und den künftig vorhandenen Parkraum miteinzubeziehen. Gläser: "Immerhin soll zum Beispiel ein weiteres Parkhaus in der Gerberstraße und eine weitere Parkfläche in Uhlandstraße entstehen."

Hans Felden, Fraktionssprecher der SPD im Homburger Stadtrat, ordnete die Situation so ein: "Zunächst ist im bisherigen Raumordnungsverfahren durch einen Gutachter keine zwingende Veränderung der Verkehrssituation festgestellt worden." Dennoch sei die verkehrliche Erschließung für die Enklerplatz-Bebauung ein wichtiges Thema. "Um über Details reden zu können, muss aber erstmal endgültig geklärt werden, an welcher Stelle der Investor die Auffahrt zu den Parkplätzen im Gebäude plant." In der Folge sei, so Felden, ein Minikreisel an der Ecke Talstraße/Am Mühlgraben denkbar. Auch müsse man sich darüber unterhalten, über welche Hauptachse der Verkehr an das Center geführt wird, über Talstraße oder Richard-Wagner-Straße. "Denn je nach Entscheidung ist auch der Kreuzungsbereich Mainzer Straße und Am Mühlgraben" zu überdenken." Feldens Fazit: "Da durch das Gutachten kein zwingender Handlungsbedarf festgestellt wurde, können diese Entscheidungen dann angegangen werden, wenn alle anderen Verfahren abgeschlossen sind und die Baugenehmigung erteilt ist."

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