Ein umfassender Blick auf unsere Bergbau-Region

In welcher Form werden Sie die Neunkircher Bergbau-Geschichte heute vorstellen?Slotta: Bilder sagen mehr als Worte! Und deswegen werde ich die Geschichte des saarländischen und des Neunkircher Bergbaus mit ganz vielen Bildern illustrieren

 Eines der Fotos, die Delf Slotta heute vorstellt: Ein Blick auf die Halde der Grube Kohlwald in Wiebelskirchen mit Schrägaufzug im Jahr 1960. Foto: Archiv RAG, Saarbrücken

Eines der Fotos, die Delf Slotta heute vorstellt: Ein Blick auf die Halde der Grube Kohlwald in Wiebelskirchen mit Schrägaufzug im Jahr 1960. Foto: Archiv RAG, Saarbrücken

In welcher Form werden Sie die Neunkircher Bergbau-Geschichte heute vorstellen?Slotta: Bilder sagen mehr als Worte! Und deswegen werde ich die Geschichte des saarländischen und des Neunkircher Bergbaus mit ganz vielen Bildern illustrieren. Diese Bilder werden sowohl die "großen Linien" der Entwicklung des Saarbergbaus und des Bergbaus im Neunkircher Raum präsentieren, aber auch die Neunkircher Bergwerke Wellesweiler, Heinitz, Dechen, Kohlwald und König im Einzelnen zeigen.

Welche Zeitspanne beleuchtet ihr Vortrag?

Slotta: Generell stelle ich immer wieder fest, dass bei uns gerade im Bereich der Industrie- und Bergbaugeschichte das Wissen um die eigene Geschichte gering ausgeprägt ist. Deshalb werde ich versuchen, den Bogen breit zu spannen. Es wird losgehen mit dem aus vorchristlicher Zeit belegten Bergbau am Heinitzer Riedberg, es wird weitergehen mit der "Einziehung" der Steinkohlengruben und Abbaufelder im Jahr 1751 unter dem Fürsten Wilhelm-Heinrich zu Nassau-Saarbrücken und es wird enden mit dem 30. Juni dieses Jahres mit der Mettenschicht in Ensdorf, wo wir ja offiziell Abschied genommen haben vom saarländischen Steinkohlenbergbau.

Welche Schwerpunkte werden Sie setzen?

Slotta: Wichtig ist mir, dass die Besucher das Wissen und die Erkenntnis mitnehmen, dass der Bergbau mehr war und ist als "nur" die Gewinnung von Steinkohle. Ohne den Bergbau würde es das Saarland gar nicht in der jetzigen Form und Gestalt geben. Entsprechend werde ich vor allem solche Sachverhalte in den Mittelpunkt stellen, die für unser Saarland und die Menschen hier im Laufe der Geschichte "wichtig" und nachhaltig prägend gewesen sind. Ich werde aber auch auf die brennenden Zukunftsfragen eingehen. Die Wichtigste lautet: Was bleibt von der Kohle? Brauchen wir beispielsweise eine Traditionspflege? Wie könnte oder sollte eine Erinnerungskultur aussehen? Was wird aus unseren Bergbauflächen?

Ihr Vortrag lebt auch von der Bildsprache. Nach welchen Aspekten haben Sie die Fotos ausgewählt?

Slotta: 2011 habe ich für die RAG AG und das Institut für Landeskunde im Saarland gemeinsam mit meinem Freund Georg Fox das Buch "Der saarländische Steinkohlenbergbau - Bilder von Menschen, Gruben und bergmännischen Lebenswelten" erstellt und herausgegeben. Dazu hatte ich viele Quellen auf aussagekräftiges Bildmaterial hin geprüft. Vor allem im großartigen Bildarchiv der RAG war ich damals fündig geworden. Einige der schönsten Bilder, die mir damals aufgefallen sind, möchte ich heute Abend zeigen. Dabei wird der im Bergbau arbeitende Mensch im Mittelpunkt stehen. Ich möchte ein umfassendes Bild vom hiesigen Bergbau zeichnen.

Im Anschluss an Delf Slottas Vortrag stellt der SZ-Journalist und Fotograf Thomas Reinhardt außergewöhnliche Fotos zum Thema vor. Die Bilderschau trägt den Titel "Gruben und Bergbaulandschaften in Neunkirchen".

Foto: Becker&Bredel

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