Ein überraschender Sieg

Honzrath · Nachdem es am Vortag noch wie aus Kübeln geschüttet hatte, blieb das 29. Honzrather Pferderennen am Sonntag von Wetterkapriolen verschont. Am Ende kamen rund 3000 Besucher nach Honzrath.

 Paul Andrew Johnson aus Bergheim war auf seinem Pferd „Baitsileir“ beim Hauptlauf des 29. Honzrather Pferderennens nicht zu stoppen – und gewann am Ende überraschend. Foto: Ruppenthal

Paul Andrew Johnson aus Bergheim war auf seinem Pferd „Baitsileir“ beim Hauptlauf des 29. Honzrather Pferderennens nicht zu stoppen – und gewann am Ende überraschend. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Gegen Ende des Rennens gab es für "Baitsileir" kein Halten mehr. Auf den letzten Metern im "Großen Hindernispreis des Saarlandes" machte sich der irische Wallach von Rang drei aus auf den Weg nach vorne und ging auf der ansteigenden Zielgeraden vor hunderten Zuschauern mit klarem Vorsprung als Erster über die Linie - sehr zur Überraschung von Reiter Paul Andrew Johnson aus Bergheim: "Ich war als Dritter eigentlich zufrieden, nach dem letzten Wassergraben hat er aber auf einmal Gas gegeben und ist von alleine nach vorne gelaufen. Das habe ich so nicht erwartet", zeigte sich der Sieger im Hauptlauf des 29. Honzrather Pferderennens vom starken Endspurt seines vierbeinigen Partners doch überrumpelt.

Dabei war es für das fünfjährige Pferd das erste richtige Hindernisrennen überhaupt. "Eigentlich hat er heute über die Sprünge debütiert", verriet Johnson. "Er ist vorher mal in Hamburg gelaufen, dort aber ausgebrochen. Deshalb wollten wir ihn erst mal nur über den Kurs bringen." Das gelang besser als erwartet und der Jockey durfte sich so über seinen ersten Sieg des Jahres freuen. Zweiter wurde "Sekundant" mit Vlastislav Korytar im Sattel, der sich im Jagdrennen über 3400 Meter und zwölf Sprünge lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Julian Marinov auf "Coyaique" geliefert hatte, ehe "Baitsileir" im Schlusssport alle stehen ließ und nach 4:30,41 Minuten als überlegener Sieger nach Hause galoppierte.

Eine ähnliche Aufholjagd hatte auch Selina Ehl im sechsten der neun Rennen hingelegt. Die 21-Jährige aus Altforweiler rollte im Lotto-Preis das zehnköpfige Feld von ganz hinten auf, letztlich reichte es für sie im Sattel der Stute "Speeddate" immerhin zu Platz vier. "Das Rennen war sehr schnell und das Pferd beim Start etwas schwierig. Dafür hat sie nochmal schön aufgeholt", sagte Ehl, die am Sonntag ein straffes Programm absolvierte. Da der Marokkaner Youssef Echariaa (wir berichteten) seinen Start am Morgen kurzfristig abgesagt hatte, musste die junge Saarländerin, die seit dem 14. Lebensjahr Rennen bestreitet, in die Bresche springen und gleich fünf Läufe auf der Sandbahn absolvieren. Obwohl sie mit zwei zweiten und einem dritten Platz ihren 32. Sieg knapp verpasste, war sie mit dem Tag zufrieden - vor allem, weil ihr eigenes Pferd "Pachomius" Zweiter wurde.

Grund zur Freude hatten auch einige Zuschauer, die am Totalisator mal größere, mal kleinere Gewinne einheimsten. Etwa Bärbel Thiel aus Reimsbach. "Ich bin heute mit meiner Schwester hier, und wir wollen testen, ob wir den richtigen Riecher haben." Den hatten sie absolut: Die Wett-Liaison mit "Allianz" entpuppte sich im sechsten Rennen als Volltreffer - Einsatz verdoppelt. Das sei aber nicht das Wichtigste: "Es geht darum, die Begeisterung zu steigern. Wenn man gewettet hat, dann ist das Zuschauen nochmal viel spannender", so die 47-Jährige. Zu den Gewinnern zählten sich auch die Gastgeber vom Reit- und Rennverein Honzrath: "Es war eine gelungene Veranstaltung. Alles lief sehr harmonisch, und nachdem ich bis halb zwei gedacht habe, es kommt kaum jemand, sind dann doch noch viele Zuschauer gekommen", freute sich Marion Bast über die insgesamt 3000 Besucher an der Rennbahn.

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