Ein Überlebender berichtet

Saarlouis. "Halt's Maul. Du bist in Auschwitz und da gibt es nur einen Ausgang: durch den Kamin!" Mit diesen Worten wurde Aleksander Laks im Jahre 1944 bei der Ankunft im Konzentrationslager begrüßt. Damals war er 16 Jahre alt. Es folgte die Trennung von den weiblichen Familienmitgliedern, die sofort vergast wurden. Aleksander und sein Vater wurden dem Arbeitsdienst zugeteilt

 Aleksander Laks wird in Saarlouis aus seinem Leben erzählen. Foto: Veranstalter

Aleksander Laks wird in Saarlouis aus seinem Leben erzählen. Foto: Veranstalter

Saarlouis. "Halt's Maul. Du bist in Auschwitz und da gibt es nur einen Ausgang: durch den Kamin!" Mit diesen Worten wurde Aleksander Laks im Jahre 1944 bei der Ankunft im Konzentrationslager begrüßt. Damals war er 16 Jahre alt. Es folgte die Trennung von den weiblichen Familienmitgliedern, die sofort vergast wurden. Aleksander und sein Vater wurden dem Arbeitsdienst zugeteilt. Später folgte die Verlegung in verschiedene Konzentrationslager und schließlich schickte man ihn auf einen der berüchtigten Todesmärsche, denn schließlich sollte kein Häftling den immer näher rückenden russischen Truppen in die Hände fallen. Bis zu seiner Befreiung durchlebte Laks eine Odyssee von unvorstellbarem Ausmaß, bei der er seine ganze Familie verlor."Wenn du überlebst, erzähle alles, was uns widerfahren ist", sagte sein Vater kurz vor seinem Tod zu ihm. Und genau das tut Aleksander Laks, der nach dem Krieg nach Brasilien auswanderte, seit über 60 Jahren. Aber seine Sprache ist nicht geprägt von Rache oder Verbitterung. In seinen Vorträgen strahlt er Güte und Freundlichkeit aus. Der Umstand, den Holocaust überlebt zu haben, hat Laks bewogen, für Versöhnung und Verständigung einzutreten. Dabei spricht er vor allem junge Menschen an, die er zu Zivilcourage und Verständigung aufruft. Das vergangene Leid darf bei den zukünftigen Generationen nicht in Vergessenheit geraten.

Das ist Laks Anliegen und auch das der engagierten Schülergruppe VIEW (Verantwortung, Interesse, Engagement & Werte) des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten (SGS). In Kooperation mit der Gedenkstätte KZ Flossenbürg, der Stadt Saarlouis und der Luftlandebrigade 26 ist es VIEW gelungen, Aleksander Laks nach Saarlouis zu holen. Die Schülerinnen und Schüler haben es sich zum Ziel gesetzt, seinen Zeitzeugenbericht in Form eines Buches zu veröffentlichen. Zudem konnten sie den Saarlouiser Künstler Mike Mathes gewinnen, mit einem Aktionskunst-Event im Rahmen seines "Tausend-Augen"-Projektes einen künstlerischen Entwurf für die Buchhülle der deutschen Ausgabe von Laks Zeitzeugenbericht zu kreieren. Derzeit bemüht sich VIEW um einen Verleger. Der Eintritt zu der Veranstaltung im Offizierskasino ist frei. red

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