Ein Tempel für den Römerpark

Pachten. Die Interessen Pachtens gegenüber der Stadt Dillingen besser vertreten, das war der Anlass für die Gründung des Pachtener Heimat- und Verkehrsvereins 1952. Denn seit 1936 gehörte der Ort zu der sich stark entwickelnden Hüttenstadt. "Es geht um wirtschaftliche Belange, aber auch um kommunale Angelegenheiten", erklärt Reiner Klaß, Vorsitzender seit 1979

 Reiner Klaß, seit über drei Jahrzehnten Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Pachten, auf dem Marktplatz an der Pfarrkirche St. Maximin. Foto: Johannes A. Bodwing

Reiner Klaß, seit über drei Jahrzehnten Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Pachten, auf dem Marktplatz an der Pfarrkirche St. Maximin. Foto: Johannes A. Bodwing

Pachten. Die Interessen Pachtens gegenüber der Stadt Dillingen besser vertreten, das war der Anlass für die Gründung des Pachtener Heimat- und Verkehrsvereins 1952. Denn seit 1936 gehörte der Ort zu der sich stark entwickelnden Hüttenstadt. "Es geht um wirtschaftliche Belange, aber auch um kommunale Angelegenheiten", erklärt Reiner Klaß, Vorsitzender seit 1979. "Der Verein versteht sich als Dachverband der Pachtener Vereine. Und die sind fast alle Mitglied."Stark geprägt ist der Jahresablauf in Pachten von Aktivitäten des HVV. Dazu gehören das Maibaumsetzen, der "Ausscheller-Preis" sowie Werbung für die Kirmes und Ausrichten des Feuerwerks. Alle zwei bis drei Jahre gibt es das Ortsfest "Pähter Summerhahn". Grund dafür war 1986 der 50. Jahrestag des Zusammenschlusses von Dillingen und Pachten. Jeweils am 3. Oktober findet eine Studienfahrt zu Stätten keltisch-römischer Geschichte statt. "Anlässe gibt es genug", schmunzelt Klaß, "man muss nur kreativ sein." Und damit die Leute erfahren, was in Pachten läuft, entsteht zusammen mit der Kirchengemeinde der Pachtener Veranstaltungskalender. Die besondere Ortsgeschichte hat einen hohen Stellenwert für Klaß. Das und die Möglichkeiten den Lebensraum zu gestalten sind für ihn Antrieb und Herausforderung.

Wenn nötig gebe es auch Forderungen gegenüber der Stadt. Beispielsweise habe man zusammen mit den Vereinen vor Jahren den Bau der Römerhalle durchgesetzt. Jetzt gehe es darum, den Bühnenbereich zu erweitern. Denn immer wieder sei bei Veranstaltungen der Platz knapp.

"Ich bin Pähter, in der Fischerstraße geboren", sagt Klaß. Heute wohnt er auf der Pachtener Heide. Aber wie für viele andere Bewohner dort sei Pachten immer noch das Zentrum, mit einem Elektrogeschäft, einer Metzgerei, Ärzten, Gaststätten und Cafés.

Fast überall stößt man auf Einflüsse oder Mitwirkung des aktuell 130 Mitglieder starken HVV. Dass der Ökosee nicht bis zur Bahnanlage Dillingen-Niedaltdorf reicht, gehört ebenso dazu wie der Merkurbrunnen und die Gestaltung des neuen Marktplatzes. "Das ist unser Schmuckstück", freut sich Klaß. Vielseitig nutzbar, als Parkplatz wie auch für Veranstaltungen.

Pachten sei ein wertvoller Raum. "Da kreuzten sich schon früh die Verbindungsstraßen Trier-Straßburg und Metz-Mainz." Deshalb hält Klaß allein den Nachbau eines römischen Kastellturms für zu wenig. Eine Tempelanlage solle noch nachgebaut werden, wie sie in Pachten einmal bestanden hatte. Die Grundrisse seien bekannt. Dieses Projekt will der Verein als nächstes voranbringen, und der Nachbau könne nahe dem Museum entstehen. "Dann wäre das ein richtiger Römerpark."

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