Ein Stein steht jetzt für 750 Jahre

Homburg/Wittersheim · Den Festplatz „Dorfmitte am Bach“ in Wittersheim ziert ein Gedenkstein. Er wurde feierlich eingeweiht.

 Jean-Marc Steinmetz (links), Bürgermeister von Wittersheim/Elsass, und Wendelin Lonsdorf, Ortsvorsteher von Wittersheim/Saar, weihten am Samstag den Gedenkstein zum 750-jährigen Bestehen des Mandelbachtaler Ortes ein. Foto: Jörg Martin

Jean-Marc Steinmetz (links), Bürgermeister von Wittersheim/Elsass, und Wendelin Lonsdorf, Ortsvorsteher von Wittersheim/Saar, weihten am Samstag den Gedenkstein zum 750-jährigen Bestehen des Mandelbachtaler Ortes ein. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

"Ihre Anwesenheit ist ein Zeichen, dass es richtig war. In Wittersheim wird gefeiert und gelebt", meinte Eberhard Keipert am Samstagnachmittag. Er tat damit seine Zufriedenheit bei der Einweihungsfeier des neuen Gedenksteines zum 750-jährigen Bestehen auf dem Festplatz "Dorfmitte am Bach" kund. Damit meinte der Beigeordnete der Gemeinde Mandelbachtal, dass der Ort statt eines Festumzuges zum Jubiläum auf mehrere Veranstaltungen setzt. Kämpferisch gab sich der Bürgermeister von Wittersheim/Elsass.

Der künftige französische Präsident werde keine neue Grenze zwischen den beiden Partnerschaftsorten aus Frankreich und Deutschland aufbauen, hofft Jean-Marc Steinmetz. Zustimmung gab es da von Clemens Lindemann. "750 Jahre ist ein immenses Alter", meinte der Alt-Landrat. Er erinnerte an den 30-jährigen Krieg. "Damals war Wittersheim so gut wie leer", gab er zu bedenken. Diese Zeiten dürften sich nicht wiederholen. Dazu sei es wichtig, dass die Grenzen offen bleiben. Lindemann rief in Erinnerung, "dass wir in Europa seit 70 Jahren in Frieden leben." Das sei eine enorme Zeit. All diese Rahmenbedingungen hielten ein Dorf lebendig. "Wittersheim beinhaltet ein Stück vom Paradies", ist Clemens Lindemann überzeugt.

Im Anschluss daran spielte der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim (Leitung: Clemens Herrmann) nacheinander die Nationalhymnen von Frankreich und Deutschland sowie die Europahymne, während die jeweiligen Flaggen gehisst wurden.

Zuvor war der Maibaum aufgestellt worden, der auch in diesem Jahr wieder mit 560 bunten Fähnchen geschmückt ist. Neben ihnen zieren das Wappen der beiden Partnerschaftorte und auch das Banner zum 750-jährigen Jubiläum den Baum. Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf enthüllte später zusammen mit Jean-Marc Steinmetz, dem Bürgermeister von Wittersheim/Elsass, den neuen Gedenkstein. Dieser befindet sich am Rande des Festplatzes, nahe an der Saargemünder Straße. Dabei wurde auch erstmals das Lied für Wittersheim gespielt, welches Manuel Stumpf geschrieben hat.

Das Wappen des Ortes wurde Wittersheim am 15. Mai 1970 durch das saarländische Innenministerium verliehen. Das Kreuz ist ein Hinweis auf die merowingischen Reihengräber der in der Gemarkung des Ortes gefundenen Kreuzfibel. Es verbindet sich mit früheren Emblemen.

Der geschachtete Schrägbalken stammt aus dem Siegel der Familie Gottfried Schade. Der rote Zickzackbalken steht für die Ritter von Blieskastel, die das Dorf in Besitz hatten. Die beiden Steine erinnern an die Patronsrechte des Homburger Stephansstifts. Die Wellenlinie dokumentiert den Mandelbach. Einen der beiden Steine sieht man als Abdruck auf dem Gedenkstein.

Die beiden Steine wurden von Naturprodukte Rubenheim sowie Horst Mayer aus Wittersheim und das Gedenkschild vom Dorfverein gestiftet, der sich auch um die Aufstellung kümmerte. Den Transport der jeweils 1,5 Tonnen schweren Steine übernahm Markus Schneider.

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