Ein Stein, der ein Keltenhaus stützte

Neunkirchen. Zu den zahlreichen frühgeschichtlichen Entdeckungen im Kasbruchtal gesellt sich ein weiterer "Fundamentstein" aus der Zeit gallorömischen Besiedlung. Entdeckt wurde er von dem Ludwigsthaler Kasbruch-Wanderer Heinrich Dietz nach Rodungsarbeiten der Naturwacht Saar

 Günther Gensheimer begutachtet das neueste Fundstück im Kasbruch. Foto: Willi Hiegel

Günther Gensheimer begutachtet das neueste Fundstück im Kasbruch. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Zu den zahlreichen frühgeschichtlichen Entdeckungen im Kasbruchtal gesellt sich ein weiterer "Fundamentstein" aus der Zeit gallorömischen Besiedlung. Entdeckt wurde er von dem Ludwigsthaler Kasbruch-Wanderer Heinrich Dietz nach Rodungsarbeiten der Naturwacht Saar. Die Rodungsarbeiten waren zum einen vorgenommen worden, um die Oberleitung frei zu legen, zum andern aber auch um geschützten Pflanzen im Kasbruchtal "mehr Licht und Luft zu beschaffen".Dietz ist ein Kasbruch-Freund und hat auch an Führungen des Kasbruch-Kenners Günther Gensheimer teilgenommen, so dass sein Blick für mögliche Funde geschärft ist. Gensheimer, der Hüter der Kasbruch-Funde, schätzt die Größe des Buntsandsteins auf 80 mal 80 Zentimeter, wobei er "vermutlich noch 40 Zentimeter in der Erde liegt".Der Stein ruht im Grabungsschutzgebiet in unmittelbarer Nähe der großen, von Gensheimer entworfenen und vom Historischen Verein Neunkirchen aufgestellten Informationstafel über die Funde im Kasbruch. Noch enger ist seine Nachbarschaft zum bereits freigelegten Fundament-Eckstein an dieser Kasbruch-Nordstraße. "Auf solchen Fundamentsteinen", so erläutert Gensheimer, "wurden die Hauswände aus Holzgeflecht errichtet." Etwa sieben keltische Häuser sollen in diesem Bereich gestanden haben, wird seit den ersten Grabungen anno 1920/21 vermutet. Der Stein weist einige Spuren auf, eine vermutlich vom Greifer eines Baggers, aber auch Behauungszeichen aus der gallorömischen Zeit. "Aber wir müssen noch besser untersuchen, ehe wir Genaueres sagen können", ist Gensheimer vorerst noch vorsichtig mit Kommentaren.

Zur Sache Der 75-jährige ehemalige Schulleiter Günther Gensheimer ist nach wie vor mit die treibende Kraft in der Sicherung und Wahrung der Kasbruch-Funde. Im Gespräch ist er derzeit mit der Stadt, die mit dem Historischen Verein Neunkirchen an einer verbesserten Gestaltung des historischen Wanderweges zu einem historischen Lehrpfad durch den Kasbruch interessiert ist. Neben anderen Kennern des Kasbruchs (wie dem Wellesweiler Hans-Günther Sachs) bietet auch Gensheimer Führungen an. Er ist unter Telefon (06821) 32272 zu erreichen. gm

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