Ein Sprungbrett zum Studium

Saarbrücken. Genau 50 Jahre liegt die Gründung des Saarland-Kollegs zurück. 1958 wurde das Kolleg als Einrichtung des zweiten Bildungsweges geschaffen, um Erwachsenen mit Berufserfahrung die Möglichkeit zu geben, das Abitur zu machen. "Damals war die Zahl der Abiturienten noch sehr viel geringer als heute

Saarbrücken. Genau 50 Jahre liegt die Gründung des Saarland-Kollegs zurück. 1958 wurde das Kolleg als Einrichtung des zweiten Bildungsweges geschaffen, um Erwachsenen mit Berufserfahrung die Möglichkeit zu geben, das Abitur zu machen. "Damals war die Zahl der Abiturienten noch sehr viel geringer als heute. Entsprechend hoch waren die Anmeldezahlen für das Saarland-Kolleg, das zu den ältesten der bundesweit insgesamt 60 Kollegs gehört", berichtet Ingrid von Tippelskirch. Sie ist die Leiterin des Saarland-Kollegs und des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums. Die beiden Schulen sind in einem gemeinsamen Gebäude in Saarbrücken untergebracht und zu einem Schulverband zusammengeschlossen. Das Saarland-Kolleg sei auch heute noch eine wichtige Einrichtung. "Hier bekommen Menschen, die aus biographischen Gründen kein Abitur machen konnten, eine zweite Chance", erklärt Ingrid von Tippelskirch. Dabei zeige sich immer wieder, welche "Begabungsreserven" es im Saarland gebe. Einige Absolventen hätten im Anschluss an das nachgeholte Abitur beachtliche Karrieren gemacht. Mit 25 bis 35 neuen Schülern rechnet von Tippelskirch im kommenden Schuljahr. Der Bildungsgang im Saarland-Kolleg umfasst eine einjährige Einführungsphase und die zweijährige Hauptphase und führt zur allgemeinen Hochschulreife, die zum Studium aller Fachrichtungen berechtigt. Voraussetzungen für die Aufnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit. Dabei kann Arbeitslosigkeit ebenso berücksichtigt werden wie die Führung eines Familienhaushalts, Wehr- oder Zivildienst oder ein Freiwilliges soziales Jahr. Bewerber, die den Mittleren Bildungsabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss nicht nachweisen können, müssen am Abendgymnasium einen einjährigen Vorkurs erfolgreich absolvieren. Wer den Mittleren Bildungsabschluss ohne Abschlussprüfung erworben hat, muss eine Aufnahmeprüfung in Deutsch, Mathematik sowie Englisch oder Französisch ablegen. Wer den Mittleren Bildungsabschluss mit Prüfung oder eine bereits erfolgte Zulassung zur gymnasialen Oberstufe nachweisen kann, ist nach Auskunft von Ingrid von Tippelskirch von der Aufnahmeprüfung befreit und kann sich im Laufe des Monats Mai anmelden. Bewerber unter 30 Jahren hätten zudem die Möglichkeit, für die Ausbildung am Saarland-Kolleg BAFöG zu beantragen. Aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens lädt das Saarland-Kolleg im Sommer 2009 zu einem Wiedersehensfest ein. "Hier bekommen Menschen eine zweite Chance."Ingrid von Tippelskirch, Leiterin des Saarland-Kollegs

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