Ein Spiel mit dem Feuer

Saarlouis. Das Spektakel "Citadelles de Feu" der Compag- nie Carabosse am Samstag "hat ungeheuer beeindruckt, weil es zeigt, dass man auch heute noch eine große Menge Menschen mit einer stillen Installation beeindrucken kann", bilanzierte gestern Heike Breitenmoser, die Organisatorin bei der Stadt Saarlouis

Saarlouis. Das Spektakel "Citadelles de Feu" der Compag- nie Carabosse am Samstag "hat ungeheuer beeindruckt, weil es zeigt, dass man auch heute noch eine große Menge Menschen mit einer stillen Installation beeindrucken kann", bilanzierte gestern Heike Breitenmoser, die Organisatorin bei der Stadt Saarlouis. Weit über zehntausend Besucher, "noch mehr als beim ersten Mal 2007", sahen, wie die Festungsstadt Saarlouis in Feuer getaucht wurde. Carabosse zeigte, dass es das Spiel mit dem Feuer beherrscht: Menschenmassen in einer Festung, Feuer im Dunkel - und das völlig ohne Pathos. Eben ein Spiel mit dem Feuer, dessen Arrangement und Schein die Festung und den Stadtgarten als einen großen, viel größer als gedachten, Raum zusammenfasste. Gerade in der späten Dämmerung rückte - zum Beispiel von der Bastion VI aus - zusammen, was sonst nur isoliert wahrgenommen wird.

Zwischen den vielen jungen Menschen waren mehr alte als 2007, manche mit Stock oder Rollator, und man hörte viel Lob auf Französisch. Sonst: Stille, hier und da zarte Musik, das Knistern von Feuer, plötzliche Wärme im Dunkel.

Und nichts ist im friedlichen Gedränge passiert: Selbst auf der unter den Massen leicht schwankenden Ponton-Brücke oder auf den ständig verstopften anderen Brücken nicht.

Wo Sicherheitsleute, Feuerwehr, Rotes Kreuz oder DLRG ein Auge drauf hatten, lief alles in größter Ruhe ab, sagte Breitenmoser. Die Kultur-Frau der Stadt war schon vorher gerührt, weil sich alle Akteure mit größter Selbstverständlichkeit an den Vorbereitungen beteiligt hatten. Überfüllt war auch die Kasemattenzeile, vor der Zelte des Saarländischen Rundfunks einluden.

Carabosse war, gegen seine Gewohnheit, schon zum zweiten Mal in Saarlouis. "Es war ihnen selbst fast schon zu voll", sagte Breitenmoser gestern. "Aber sie könnten sich vorstellen, noch ein drittes Mal zu kommen." Was man als dickes Kompliment an die Stadt auffassen dürfte.

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