Ein Schmuckstück für Göttelborn

Göttelborn. Wie eröffnet man einen Konzertwald? Natürlich mit einem Konzert. Gestern Nachmittag war es soweit: Nach vielen Jahren erklang wieder Musik auf der Grünfläche zwischen dem ehemaligen Grubengelände und der Siedlung in Göttelborn. Konzertwald, so heißt die Nahtstelle zwischen Grube und Ort im Volksmund

 Das Brass-Ensemble der Bergkapelle der DSK spielte gestern zur Einweihung des Konzertwaldes in Göttelborn. Im Hintergrund ist der ehemalige Hochwasserbehälter zu erkennen. Foto: Iris Maurer

Das Brass-Ensemble der Bergkapelle der DSK spielte gestern zur Einweihung des Konzertwaldes in Göttelborn. Im Hintergrund ist der ehemalige Hochwasserbehälter zu erkennen. Foto: Iris Maurer

Göttelborn. Wie eröffnet man einen Konzertwald? Natürlich mit einem Konzert. Gestern Nachmittag war es soweit: Nach vielen Jahren erklang wieder Musik auf der Grünfläche zwischen dem ehemaligen Grubengelände und der Siedlung in Göttelborn. Konzertwald, so heißt die Nahtstelle zwischen Grube und Ort im Volksmund. Dort fanden früher die großen Bergfeste statt und auch Konzerte. Das aber ist lange her. Der Göttelborner Heimatforscher Helmut Simmet: "Das letzte Bergfest war 1913."

Hangelparcours für Kinder

In den vergangenen drei Jahren wurde die Grünfläche wieder hergerichtet. Das heißt: Die historischen Spuren, wie der alte Göttelborner Hochwasserbehälter oder der Festplatz, wurden gesichert und freigelegt, die Wege gesäubert, wild wucherndes Grün wurde entfernt. Im Zuge der Maßnahme wurde eine kleine Aktionsfläche für Kinder, unter anderem mit einem Hangelparcours, angelegt. Aus dem früheren Tennisplatz der Bergwerksdirektoren wurde ein Bolzplatz. Ein Pavillon wurde gebaut und eine Feuerstelle zum Grillen. Und das alte Pförtnerhäuschen am Osteingang zur Grube wurde restauriert. Das Ganze geschah auf Initiative der Gesellschaft Industriekultur Saar (IKS) in einem Kooperationsprojekt mit der Gemeinde Quierschied, der Arge Saarbrücken und dem Ausbildungszentrum Burbach (AZB). Das AZB war Träger des Projektes, organisierte hier eine Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahme für Jugendliche und junge Erwachsene. 90 junge Menschen nahmen teil. "Als das Projekt vor drei Jahren begann, war hier alles zugewuchert, nichts war zu erkennen", sagte IKS-Geschäftsführer Karl Kleinberg. Dank vieler fleißiger Hände sei die Fläche nun ein attraktiver Mittelpunkt in Göttelborn.

"Hier ist ein historisch wertvoller Ort entstanden", würdigte IKS-Objektleiter Delf Slotta. "Der Konzertwald ist ein paradiesisches Fleckchen", erklärte AZB-Geschäftsführerin Karin Riga. Im Herbst sei die Stimmung hier am schönsten. Regionalverbands-Direktor Ulf Huppert betonte: "Es ist schön, dass mit dieser Maßnahme historisch wertvolle Dinge bewahrt wurden." Die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall und der Göttelborner Ortsvorsteher Bernd Quint freuten sich über "ein neues Schmuckstück in Göttelborn". Die ganze Maßnahme kostete rund 250000 Euro, einschließlich der Kosten für die Qualifizierung. Übrigens: Der erste Auftritt im neuen Konzertwald war dem Brass-Ensemble der Bergkapelle der Deutschen Steinkohle (DSK) vorbehalten.

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