Ein Rinder-Hof als Ausflugsziel

Ludweiler. Die braune Glan-Kuh Marika erhält viel Aufmerksamkeit von den sieben Gesellschaftern der Naturrind Warndt GmbH am Ortsrand von Ludweiler. Denn Marika ist zum ersten Mal trächtig. Deshalb darf sie sich auch - anders als die meisten anderen der insgesamt 38 Glan-Rinder - nicht so auf dem Hirtenwieser Hof bewegen, wie sie möchte

Ludweiler. Die braune Glan-Kuh Marika erhält viel Aufmerksamkeit von den sieben Gesellschaftern der Naturrind Warndt GmbH am Ortsrand von Ludweiler. Denn Marika ist zum ersten Mal trächtig. Deshalb darf sie sich auch - anders als die meisten anderen der insgesamt 38 Glan-Rinder - nicht so auf dem Hirtenwieser Hof bewegen, wie sie möchte. Sie muss im Unterstand bleiben, wie alle erstgebärenden Kühe des Hofs. Auch die Jungbullen Alex und Adam müssen im Gatter bleiben. "Sonst gibt es draußen Ärger, sobald eine der Kühe stierig wird", sagt Günter Schambil, einer der Gesellschafter. Dann würden die beiden Halbstarken nämlich den Wettstreit mit dem Zuchtbullen Knut suchen, und das ginge wohl nicht gut.Um die Jahrtausendwende war das 37 Hektar große Gelände, auf dem der Hof steht, zugewuchert, er wurde schon lange nicht mehr bewirtschaftet. "2002 wurden wir dann angesprochen, ob wir aus der Brachfläche wieder Kulturlandschaft machen könnten", berichtet Schambil. "Wenn, dann mit einer Beweidung durch Rinder", hat er mit seinem Bruder Manfred und den übrigen Gesellschaftern entschieden. Glanrinder habe man gewählt, "weil sie robust und leichtkalbend sind", erklärt Günter Schambil. Bruder Manfred merkt an: "Und weil sie eine aussterbende Rasse sind."

Ein Großteil der Arbeiten rund um das Rind sind im Winter das Füttern, das Einstreuen der Ställe und die Zaunkontrolle. Auch tägliches Zählen des Bestands sei ganz wichtig, sagt Uwe Rennolett: "Nicht, dass uns doch eine ausbüxt." Gemolken wird aber nicht. Die Muttertiere produzieren nur so viel Milch, wie die Kälber brauchen. So wie Jasmin, die gerade ein Kalb führt, Susi. Das Fleisch, das der Betrieb produziert, wird selbst vermarktet, es wird an Privatleute und Restaurants verkauft. Der Betrieb ist bio- und öko-zertifiziert.

Auch als Ausflugsziel ist der Hof mit der Glanrinderherde wieder interessant geworden. Kindergartengruppen und Schulklassen kommen, um etwas über die Tiere zu erfahren, ebenso Wanderer, Institutionen und Verbände. Und so trägt auch die Gesellschaft Naturrind Warndt ihren Teil dazu bei, dass viele Menschen im Ort sagen: "Ich lebe gern in Ludweiler."

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