Dreharbeiten starten 2019 Ein Quintett ermittelt bald im Saar-Tatort

Saarbrücken · Noch sind die Verträge für den neuen Saarbrücker Tatort nicht unterschrieben. Sicher aber ist: Das Team wird wichtiger. Fünf Köpfe soll es zählen. Gedreht wird noch im ersten Halbjahr 2019, gesendet 2020.

 Nochmal Action für Kommissar Stellbrink: Der letzte SR-Tatort „Der Pakt“ mit Devid Striesow als Hauptkommissar Jens Stellbrink (r.) und Ayoub Atiya (Ayoub Hussein) und Kamal Atiya (El Mehdi Meskar, v.l.) läuft am 27. Januar 2019 im Ersten. Dann soll ein neues Team starten.

Nochmal Action für Kommissar Stellbrink: Der letzte SR-Tatort „Der Pakt“ mit Devid Striesow als Hauptkommissar Jens Stellbrink (r.) und Ayoub Atiya (Ayoub Hussein) und Kamal Atiya (El Mehdi Meskar, v.l.) läuft am 27. Januar 2019 im Ersten. Dann soll ein neues Team starten.

Foto: Manuela Meyer/SR/Manuela Meyer

Derzeit zelebriert man beim Saarländischen Rundfunk (SR) noch die Ära Striesow. Bis Sonntag, 27. Januar, 21.45 Uhr, um präzise zu sein. Dann ist im Ersten die Erstausstrahlung des letzten Tatorts mit Kommissar Jens Stellbrink alias Devid Striesow gelaufen. „Diesen Zeitpunkt wollen wir abwarten, das gebührend zu Ende bringen“, sagt Christian Bauer, für den Tatort verantwortlicher Redakteur beim SR. Darum wird der letzte Stellbrink-Fall auch beim Ophüls-Filmfestival Mitte Januar in Saarbrücken noch exklusiv vorab gezeigt. Ein glanzvolles Finale also für jenen Ermittler, der immerhin sechs Jahre im Dienste des Saar-Senders stand. Übertrieben kauzig anfangs, wenn der Vespa-Kommissar mit großen Kinderaugen als reiner Tor durch den saarländischen Sex- and Crime-Dschungel rollerte. Im Laufe der Zeit löste er seine Fälle zunehmend nüchterner, überzeugender. Und wurde neben dem legendären Palü (der im März verstorbene Jochen Senf) der prägende Saar-Kommissar. Und: Vier Mal knackten Tatorte mit dem gebürtigen Rüganer sogar die Marke von neun Millionen Zuschauern.

Im Juli 2017 aber gab Devid Striesow – auch für den Sender – überraschend bekannt, er werde nicht weitermachen. Nachvollziehbar, gehört der 45-Jährige („Ich bin dann mal weg“, „Katharina Luther“) schließlich zur Top-Garde des deutschen Kinos und Fernsehens. Seine Rollen kann er sich längst aussuchen. Zwei Tatorte noch mit Striesow waren da trotzdem schon ausgemachte Sache. Der erste, „Mord ex machina“, lief bereits Neujahr 2018. Der zweite und letzte nun, „Der Pakt“, steht auf dem ARD-Sendeplatz für den 27. Januar.

Über den Stellbrink-Nachfolger aber schweigt man seit fast anderthalb Jahren beharrlich auf dem Halberg. Spekuliert wurde zwischenzeitlich umso mehr. Darüber etwa, dass die populäre luxemburgische Schauspielerin und Moderatorin Désirée Nosbusch künftig eine Rolle spielen könnte. Viel heiße Luft. Jetzt jedoch drängt die Zeit. „Noch im ersten Halbjahr 2019 wird wieder gedreht“, bestätigt SR-Redakteur Bauer. Der natürlich weiß, mit wem. „Noch aber sind keine Verträge unterschrieben“, erklärt er die zurückhaltende Informationspolitik des Senders.

Sicher aber ist, dass es kein Star sein wird, der in Saarbrücken antritt. Eher dürfte es jemand sein, der zwar schon Meriten hat, für den aber eine Tatort-Verpflichtung noch einen merklichen Karrieresprung bedeutet. Und: „Das Team wird deutlich wichtiger werden“, verrät Bauer. Es soll wohl sogar ein Quintett sein, das für den SR auf Mörderjagd geht. Eine oder einer aus diesen Fünf dürfte auch ein Gesicht sein, das man bereits aus den Striesow-Tatorten kennt. Was insofern bemerkenswert ist, weil es zunächst danach aussah, dass mit Striesows Abgang das gesamte übrige Team zwangspensioniert wird. Sprich, auch Co-Kommissarin Lisa Marx (Elisabeth Brück), Spurensicherer Horst Jordan (Hartmut Volle) und die von vielen Zuschauern wenig geliebte Staatsanwältin Nicole Dubois (Sandra Steinbach) arbeitslos würden. „Alles ist ja sehr stark auf Striesow zugeschnitten“, sagte damals SR-Pressesprecher Peter Meyer. Nun soll es wohl doch einen Hauch Rollen-Tradition geben.

Alles in allem sei man bereits sehr weit mit der Arbeit am neuen Saar- Tatort, so Christian Bauer. Beim Drehbuch setzt man übrigens auch auf Kontinuität. Es stamme aus der selben Feder wie bei „Mord ex machina“, erklärt der SR-Redakteur. Den kühlen Netz-Thriller hatten Hendrik Hölzemann und David Ungureit geschrieben. Bis zur Ausstrahlung muss man allerdings bis 2020 warten, da der SR im Schnitt nur einen Tatort pro Jahr zur ARD beisteuert.

Aktuell habe man „grünes Licht“, um zumindest mal zwei Tatorte mit dem neuen Quintett zu produzieren, sagt Bauer, der sich im Übrigen freut, dass man mal genug Zeit hatte, den Vorzeige-Krimi aus dem Saarland neu zu entwickeln: „Wir haben uns viele Leute angeguckt, wir konnten richtig casten.“ Bauer würde auch gern mehr als einen Krimi pro Jahr im Saarland drehen. Doch der SR steckt in einem engen Finanzkorsett. Und mancher hatte nach Striesows Demissionierung sogar befürchtet, das könne es mit dem Tatort aus Saarbrücken gewesen sein. Das aber war, zum Glück, eine falsche Fährte.

„Tatort: Der Pakt“, 27. Januar 2019, 20.15 Uhr, ARD.

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