Ein paar Stunden Weihnachten statt Kälte und Einsamkeit

Burbach. Wenigstens für ein paar Stunden sollten die ärmeren Saarbrücker am Heiligabend Kälte und Einsamkeit vergessen. Auch sie sollten bei einem weihnachtlichen Unterhaltungsprogramm ein bisschen Weihnachtsstimmung erleben. Auch sie sollten sich in vertrautem Kreis beim gemeinsamen Essen für ein paar Stunden daheim fühlen und die Alltagssorgen ein bisschen in die Ferne rücken lassen

 Gut 200 Helfer kümmerten sich um die Gäste. Foto: Becker&Bredel

Gut 200 Helfer kümmerten sich um die Gäste. Foto: Becker&Bredel

Burbach. Wenigstens für ein paar Stunden sollten die ärmeren Saarbrücker am Heiligabend Kälte und Einsamkeit vergessen. Auch sie sollten bei einem weihnachtlichen Unterhaltungsprogramm ein bisschen Weihnachtsstimmung erleben. Auch sie sollten sich in vertrautem Kreis beim gemeinsamen Essen für ein paar Stunden daheim fühlen und die Alltagssorgen ein bisschen in die Ferne rücken lassen. Und wieder kamen mehr Gäste als im Vorjahr: Insgesamt besuchten am Mittwochabend rund 500 Bedürftige die Heiligabendaktion der evangelischen und der katholischen Kirche im E-Werk auf den Burbacher Saarterrassen.

Das waren rund 100 Gäste mehr als im Vorjahr. Dieser "Aufschwung" hatte sich abgezeichnet. "Wir haben mit einem Zuwachs gerechnet, und der kam", sagte der evangelische Pfarrer Gerd Hampel. Unter den Gästen seien immer mehr Familien mit bis zu drei Kindern. So kam der Umzug ins E-Werk gerade recht.

"Es war ein Glücksfall, dass sich die GIU, die Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung, angeboten hat. Hier, im geschmückten E-Werk, sieht es sehr gemütlich aus", meinte Hampel. 15000 Euro kostete das Fest. Geld, das von Sponsoren aufbrachten. Außerdem engagierten sich zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Wer den Heiligabend im Kreise seiner Familie verbringen und trotzdem helfen wollte, machte zumindest bei den Vorbereitungen mit.

Rund 100 Ehrenamtliche hatten das E-Werk geschmückt oder die Geschenktüten mit Lebensmitteln und wichtigen Hygieneartikeln gepackt. Zur Aktion selbst waren noch mal knapp 100 Helfer gekommen. "Wir haben einen festen Stamm. Und diese Leute bringen jedesmal weitere Helfer mit", sagte Hampel stolz.

Auch für Unterhaltung war gesorgt: Der CVJM-Posaunenchor Klarenthal spielte Weihnachtslieder. Ein Ensemble der Saarbrücker Tanzschule Euschen-Gebhard zeigte temperamentvolle Tänze und unterhaltsame Sketche. Hector Zamora und Gustavo Lepré zauberten südamerikanische Stimmung ins E-Werk. Anschließend gab es afrikanische Trommelklänge. Auch ein Bewohner des Bruder-Konrad-Hauses war mit von der Partie: Andreas Seeber musizierte in den Pausen auf dem Akkordeon.

Viele Gäste wollten sich ihre Sorgen von der Seele reden. Bei Oberbürgermeisterin Charlotte Britz fanden etliche dafür ebenso ein offenes Ohr wie bei GIU-Geschäftsführer Jürgen Schäfer. Etwa der Burbacher, der sich, seit er auf der Straße lebt, nur Kurt nennt und für den der Ort der Feier, das E-Werk, ein besonderer ist: "Früher habe ich hier, auf diesem Gelände, auf der Hütte malocht. Seit die Hütte dicht ist, geht es für mich bergab." al

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