Ein Ottweiler Star auf vier Beinen

Ottweiler. "Die Crufts ist mit keiner Hundeausstellung, die ich je besucht habe, zu vergleichen. Und ich war schon auf vielen Ausstellungen", sagt Volker Krill, Basset-Hund-Züchter aus Ottweiler. Er begann seine Zucht mit dem Zwingernamen "Hot Devils" 2005 mit seiner ersten Hündin Apollonia, die mehrere Champion-Titel erwerben konnte

 Volker Krill mit Hündin Diamant-Girl bei der Hundeausstellung Crufts im englischen Birmingham. Foto: Krill

Volker Krill mit Hündin Diamant-Girl bei der Hundeausstellung Crufts im englischen Birmingham. Foto: Krill

Ottweiler. "Die Crufts ist mit keiner Hundeausstellung, die ich je besucht habe, zu vergleichen. Und ich war schon auf vielen Ausstellungen", sagt Volker Krill, Basset-Hund-Züchter aus Ottweiler. Er begann seine Zucht mit dem Zwingernamen "Hot Devils" 2005 mit seiner ersten Hündin Apollonia, die mehrere Champion-Titel erwerben konnte. Aber nun ist ihre Tochter, Hot Devils Diamant-Girl, der Star der kleinen Truppe, bestehend aus vier Hündinnen. Denn sie hatte sich mit dem Titel Bundesjugendsiegerin 2011 in Dortmund für die weltweit größte Hundeausstellung, die Crufts im englischen Birmingham, qualifiziert. "Das ist schon der erste Unterschied. Man kann nicht einfach den Hund in seiner Altersklasse anmelden, sondern braucht die entsprechende Qualifikation. Und die hatten wir." Die rot-weiße Hündin mit dem charmanten Silberblick wedelt.Die Crufts, benannt nach ihrem Gründer Charles Cruft, wurde erstmals 1891 veranstaltet, blickt also auf eine lange Tradition zurück. Dass die Engländer ein traditionsbewusstes Volk sind, ist bekannt. So ist es - anders als in Deutschland - untersagt, auf der Crufts als Aussteller in Jeans und Turnschuhen zu erscheinen, wenn auch das Tragen eines Smokings nicht erforderlich ist, wie es auf der Anmeldebestätigung heißt.

Im Laufe ihrer langen Geschichte wurde die Ausstellung immer größer. Mittlerweile läuft sie über vier Tage und konnte dieses Jahr die Meldung von über 28 000 Hunden aller Rassen verbuchen. "Davon allein 121 Bassets. Das ist für diese eher seltene Hunderasse eine gigantische Zahl. Nur zum Vergleich: In Dortmund waren in unserer Klasse drei Hündinnen im Ring, in England waren es zehn!"

England war für ihn ein Abenteuer, und ohne die Begleitung einer befreundeten Züchterin, die englisch spricht, hätte er die Reise wohl nicht gewagt. Allein schon die Vorstellung, der Richter im Ring könnte ihm eine Frage stellen, die er nicht verstehen würde, trieb ihm bereits im Vorfeld den Schweiß auf die Stirn. "Es war ein großes Glück, dass ich nur nach Dünkirchen fahren musste, wo ich mit meinem Hund in ihr Auto umgestiegen bin. Sie erledigte dann den Rest, brachte uns auf die Fähre und fuhr völlig entspannt von Dover bis Birmingham, und das auf der falschen Straßenseite."

 Hündin Diamant-Girl und ihre Mutter Apollonia. Foto: Elsner

Hündin Diamant-Girl und ihre Mutter Apollonia. Foto: Elsner

Er ist voll des Lobes auf seine gerade mal 20 Monate alte Hündin, die sich auf einem sonnigen Plätzchen zusammengerollt hat und schläft. "Wir waren noch nie vier Tage am Stück von Zuhause weg. Für sie, die es gewöhnt ist, in der Meute und meist draußen zu leben, war aber auch das überhaupt kein Problem." Auch im Ring präsentierte sie sich so gut, dass sie den fünften Platz erreichte. Selbst wenn er mit seiner Hündin keine Platzierung erreicht hätte, wäre er stolz und hoch erhobenen Hauptes nach Hause gefahren. "Ich will schon gerne gewinnen, wenn ich zu einer Ausstellung fahre, aber hier zählte allein der olympische Gedanke. Es ging nicht um den Sieg. Nur um die Ehre, teilnehmen zu dürfen."

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