Ein offenes Ohr für Probleme abseits des Unterrichts

Saarbrücken. An wen können sich Schüler wenden, wenn es zu Hause oder in der Schule Probleme gibt? Über manche Themen möchten Kinder weder mit ihren Eltern, noch mit Lehrern oder Freunden reden. Für solche Fälle bietet der Kinderschutzbund an 20 Saarbrücker Grundschulen eine "Offene Sprechstunde" an

 Gertrud Ecker. Foto: Bilderwerk

Gertrud Ecker. Foto: Bilderwerk

Saarbrücken. An wen können sich Schüler wenden, wenn es zu Hause oder in der Schule Probleme gibt? Über manche Themen möchten Kinder weder mit ihren Eltern, noch mit Lehrern oder Freunden reden. Für solche Fälle bietet der Kinderschutzbund an 20 Saarbrücker Grundschulen eine "Offene Sprechstunde" an.

"Bei der Offenen Sprechstunde haben Grundschüler die Möglichkeit, vor Ort in ihrer Schule eine persönliche und unabhängige Beratung zu erhalten, wenn sie Probleme in der Familie, mit Lehrern oder Mitschülern haben", erklärt Gertrud Ecker, Pressesprecherin des Kinderschutzbundes Saarbrücken. Aber auch Eltern und Lehrer können die Beratung in Anspruch nehmen, die an den beteiligten Schulen einmal pro Woche von pädagogisch-psychologischen Fachkräften angeboten wird.

"Dieses unabhängige Beratungsangebot wird von Schülern, Eltern und Lehrern sehr gut angenommen", berichtet Projektleiterin Nicole Burkert. "Es ist uns gelungen, Vertrauen aufzubauen und ein fester Bestandteil der Schule zu werden." Für die Lehrer sei die Offene Sprechstunde eine Entlastung und Unterstützung im Schulalltag. So biete die Sprechstunde des Kinderschutzbundes ihnen einerseits die Möglichkeit, Eltern direkt an die Beratungsstelle weiterzuvermitteln. Andererseits könnten sich auch die Lehrer selbst an die Beraterinnen wenden, wenn sie sich um ein Kind sorgen. "Für die Eltern wiederum hat die Offene Sprechstunde den Vorteil, dass sie vertraulich ist, es keine langen Wartezeiten gibt und man die Beratung auch bei kleinen Problemen in Anspruch nehmen kann", weiß Burkert. "Erziehungsberatung bekommt hier den Charakter einer leicht zu nutzenden frühen Hilfe, bei deren Inanspruchnahme sich die Eltern nicht schämen müssen."

Nach Auskunft von Nicole Burkert gab es im Jahr 2009 insgesamt 770 Offene Sprechstunden. "Es wurde in 596 Fällen beraten, wobei in 189 Fällen mehrere Kontakte stattfanden." Finanziert wird die Offene Sprechstunde von der Stadt Saarbrücken. Um das Angebot auch 2011 fortführen zu können, habe der Kinderschutzbund bereits einen Antrag über rund 40 000 Euro bei der Stadt gestellt. "Darüber hinaus suchen wir immer auch nach Sponsoren, um zusätzliche Beratungen anbieten zu können", sagt Nicole Burkert. red

Infos zu Sprechstunden gibt es auf der Internetseite des Saarbrücker Kinderschutzbundes unter der Rubrik "Beratung".