Ein Monat auf der Wetter-Wippe

Der Sommer 2013 präsentiert sich in Wellenform: Kurze warme Phasen werden von ebenso kurzen Kaltphasen gefolgt. Dieser ständige Wechsel ist nicht ungewöhnlich.

Kaltphasen bilden sich durch Tiefdruck über den britischen Inseln und Skandinavien - polare Meeresluft strömt zu uns. In den Warmphasen bestimmen Hochdruckgebiete über dem Atlantik (Azorenhoch) und über Osteuropa das Wetter. Eine süd-westliche Strömung entsteht, die feucht-heiße Luft von Nordwestafrika zu uns transportiert.

Den Monatsanfang beherrschte eine Kaltphase, am 5. Juni wurde die Monatstiefsttemperatur von 5,8 Grad erfasst. Eine sehr kurze Warmphase ließ ab dem 6. Juni die Temperaturen auf knapp über 30 Grad steigen. Schnell kippte die Wippe wieder: Am Morgen des 9. Juni regnete eine schwarze Wolkenfront kurz, aber heftig rund zehn Liter pro Quadratmeter innerhalb einer knappen Stunde ab. In den Folge tagen schien wieder die Sonne - erneut Temperaturen um 30 Grad. Prompt kam die nächste Wolkenfront: Am Abend des 13. Juni entlud sie rund 20 Liter Regen pro Quadratmeter. Zur Monatsmitte setzte sich eine etwas stabilere Warmphase durch. Es wurde hochsommerlich, das Thermometer kletterte am 18. Juni auf die Monatshöchsttemperatur von 37,5 Grad. Nachttemperaturen über 25 Grad bei einer "tropisch" anmutenden Luftfeuchte von 80 bis 90 Prozent sorgten während dieser Tage für eine starke Wärmebelastung. Doch schon am 20. Juni endete das Hochsommer-Gastspiel mit gleich zwei Starkregen-Ereignissen. Morgens wurden rund 20 Liter Regen pro Quadratmeter an der Wetterstation aufgezeichnet, nach fünf Sonnenscheinstunden über die Mittagszeit gab es abends nochmals zwölf Liter Niederschlag, dazu Sturmböen und Gewitter. Den letzten Monatsabschnitt dominierte wieder eine Kaltphase mit Regen, stark wechselnder Bewölkung und Temperaturen um 20 Grad.

Im Juni wurden insgesamt 99,4 Liter pro Quadratmeter Niederschlag bei 13 Regentagen erfasst, deutlich über dem Mittelwert der Vorjahre (77,4 Liter pro Quadratmeter bei ebenfalls 13 Niederschlagstagen). Die Monatsdurchschnittstemperatur von 17,5 Grad hingegen liegt unter dem Mittelwert von 18,3 Grad - der Juni war in unserer Region etwas zu kalt und zu feucht. Dennoch wurden rund 172 Sonnenstunden gezählt.

Aktuell überquert ein Tiefausläufer von England aus unsere Region (Kaltphase); feucht-kühle Meeresluft sorgt für kräftigen Regen. Dann aber wird es freundlicher, Temperaturen bis zu 30 Grad locken ins Freibad. Dabei wachsen Quellwolken vereinzelt zu kurzen, lokal begrenzten Gewittern an. Diese meist langsam ziehenden Gewitterzellen werden sich bevorzugt spätnachmittags und abends bilden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort