Ein Mittel zur Verkehrsvermeidung

Saarbrücken. Einbahnstraßen sind Mittel zur Entdeckung der Langsamkeit. Wo es zu schnell vorangeht, sorgen Tempo 30, eine konsequent eingeführte Rechts-vor-Links-Regelung, das rote Schild mit weißem Balken und das blaue mit der Aufschrift "Einbahnstraße" für eine Beruhigung des Verkehrs

Saarbrücken. Einbahnstraßen sind Mittel zur Entdeckung der Langsamkeit. Wo es zu schnell vorangeht, sorgen Tempo 30, eine konsequent eingeführte Rechts-vor-Links-Regelung, das rote Schild mit weißem Balken und das blaue mit der Aufschrift "Einbahnstraße" für eine Beruhigung des Verkehrs. Darauf besann man sich in der Straßenverkehrsstelle beim Ordnungsamt der Landeshauptstadt, nachdem eine große Zahl von Autofahrern einen besonderen Schleichweg für sich entdeckte. Um die Ampel an der Dudweiler Landstraße zu umgehen, bogen sie in die Straße "Am Sauerbrod" ein, um über die Daimlerstraße und Wallotstraße zur Straße "Am Homburg" zu gelangen, um von dort links in den Meerwiesertalweg einzufahren. Das änderte sich erst, als die Daimlerstraße nur noch in entgegengesetzter Richtung befahren werden durfte. "Das war eine klassische Maßnahme im Sinne der Verkehrsvermeidung", erklärt Markus Peitz, Leiter der Straßenverkehrsstelle der Landeshauptstadt. Jetzt ist der Schleichweg keiner mehr und der Zeitgewinn ist dahin. Aber es geht auch andersrum. Als man probierte, ein Einbahnstraßensystem zwischen der Saarbrücker Straße, dem Mühlenweg und der Scheidter Straße in Brebach einzurichten, war er "selbst überrascht", meint Dr. Peter Häckelmann, Leiter der Verkehrsabteilung im Stadtplanungsamt, angesichts der dadurch ansteigenden Verkehrsbelastung. Die drei Straßen bilden ein zweischenkeliges Dreieck. Wollte man von der katholischen Kirche die Saarbrücker Straße hoch in den Mühlenweg und wieder zurück, befuhr man sozusagen einen Schenkel. Eine Einbahnregelung hätte bei gleichem Start- und Zielpunkt den Rück- und damit Umweg über die Scheidter Straße verlangt. Statt einem Schenkel hätte man zwei befahren: Eindeutig zu viel Verkehr dank Einbahnregelung, und man ließ es sein. So ist die Einbahnstraße kein Selbstzweck, sondern ein bewusst eingesetztes Instrument der Verkehrsplanung, um je nach dem zu entschleunigen oder den zügigen Ablauf des Straßenverkehrs zu regeln.

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