Ein Marketing-Mann will Ottweiler Profil gebenEinladung zur Podiumsdiskussion von SZ und SR am 5. März

Ottweiler. Im Vorfeld der Bürgermeister-Wahl in Ottweiler am Sonntag, 11. März, veranstalten Saarbrücker Zeitung und SR eine Podiumsdiskussion mit den drei Kandidaten Paul Distler (parteilos), Uwe Meiser (SPD) und Holger Schäfer (CDU). Als Moderatoren werden SZ-Regionalleiter Manfred Krause und SR-Redakteur Thomas Gerber den Bewerbern am kommenden Montag, 5

Ottweiler. Im Vorfeld der Bürgermeister-Wahl in Ottweiler am Sonntag, 11. März, veranstalten Saarbrücker Zeitung und SR eine Podiumsdiskussion mit den drei Kandidaten Paul Distler (parteilos), Uwe Meiser (SPD) und Holger Schäfer (CDU). Als Moderatoren werden SZ-Regionalleiter Manfred Krause und SR-Redakteur Thomas Gerber den Bewerbern am kommenden Montag, 5. März, ab 19 Uhr im Schloss-Theater auf den Zahn fühlen. Nach einer Vorstellungsrunde stellen sich die Kandidaten nicht nur den Fragen der Moderatoren, sondern steigen auch in eine Diskussion mit dem Publikum ein. 12 395 Ottweiler Bürger können am 11. März an die Urnen treten. Eine Stichwahl würde am 25. März, mit der Landtagswahl, stattfinden. slOttweiler. "Ich habe gelernt, Produkte erfolgreich zu verkaufen", sagt Paul Distler in Anspielung auf seine erfolgreiche Zeit als Produktmanager und Marketingmann in einem Unternehmen der Medizintechnik. Nun will er die Stadt Ottweiler "verkaufen", das seiner Meinung nach lückenhafte Profil der Stadt schärfen. Und zwar als "Mitbürger, der für seine Bürger vordenkt" - so definiert der 51-Jährige auch die von ihm angestrebte Position des Bürgermeisters.

Paul Distlers kommunalpolitisches Engagement ist zunächst einmal eng mit der Ottweiler Hauptverkehrsachse verbunden: Er war Mitbegründer und Sprecher der Initiative "B 41 - So nicht" und trug so maßgeblich dazu bei, die Rathauspläne für eine Stadtkerntangente zu Fall zu bringen. Aus dieser Initiative heraus sei er auch ermuntert worden, das Bürgermeisteramt anzustreben, so der selbstständige Unternehmensberater.

Er hat sein Domizil in der Bahnhofstraße - in einem Haus, das 1862 Peter Haaß erbaute, der Ururgroßvater seiner Ehefrau Heike. Die Gastwirtschaft "Zur Post" befand sich einst darin. Heute sind dort neben Wohnung und Büro die Praxisräume von Heike Distler, Apothekerin und Heilpraktikerin. Der Spross aus der alteingesessenen Ottweiler Familie Haaß/Köhl zeigt die enge Verbundenheit mit dem Ziel ihres Mannes auch durch Präsenz auf vielen Wahlplakaten.

"Das Projekt B 41 darf nicht in Vergessenheit geraten" steht in Distlers Wahlprogramm. Distler will weiter für eine Umgehung kämpfen, damit der Schwerverkehr zu Gunsten des Menschen aus der Stadt herauskommt. Seine Visionen für Ottweiler sind aber keineswegs nur am Verkehrsproblem festgemacht. Unter anderem möchte er die alte Residenzstadt zur "lebendigen Tourismusstadt" machen, ferner zu einem Standort der Gesundheit und Erholung - eventuell mit Ansiedlung einer Reha-Klinik. Oder reagieren auf den Fakt, dass schon mehr als ein Drittel der Einwohner im Seniorenalter ist.

Bei allen seinen Vorhaben sieht er sich in der Rolle des Moderators, desjenigen, der vorangeht und Kontakte erschließt. Seine Devise: die Bürger einbeziehen, informieren, zum Dialog auffordern. Aber auch Eigeninitiative fordern und fördern - bei Privat- wie Geschäftsleuten. "Sie müssen ihr Herz für die Stadt wiederfinden!"

Dass ihm der "Stallgeruch" eines Verwaltungsmannes oder Kommunalpolitikers fehlt, sieht der Kandidat nicht als Manko. Für wichtiger als Verwaltungserfahrung hält er das, was er an persönlichen Stärken für Ottweiler einbringen kann - etwa Kreativität, Optimismus, Motivationsfähigkeit, Teamgeist, soziale Verantwortung oder das Anstoßen von Netzwerken. Und den Vorteil der parteilichen Unabhängigkeit. Weswegen er im Fall seiner Wahl keine Probleme mit dem Stadtrat voraussieht. "Die Leute im Stadtrat werden merken, hier ist einer, der die Interessen der Bürger an vorderste Stelle stellt."

Die aufgezählten Eigenschaften hat er sich zum Teil in einer turbulenten Berufs-Vita erworben. "An bestimmten Stellen muss man blitzschnell umschalten", sagt Distler im Rückblick. So schwenkte der promovierte Diplom-Biologe um von einer Universitätskarriere zur Tätigkeit als verantwortlicher Manager in der medizintechnischen Branche. Vor sechs Jahren dann der Sprung in die Selbstständigkeit als Unternehmensberater.

Berufliche Anspannung bewältigt der nach eigener Aussage humanistisch geprägte Sohn eines Pfarrers kreativ: Etwa 40 Acryl- und Ölkreide-Gemälde des Malbegeisterten schmücken das Haus in der Bahnhofstraße. Eine weitere Devise Distlers: "Man kann nur Leistung bringen, wenn man sportlich aktiv ist!" Also schnürt er zwei Mal pro Woche die Laufschuhe oder setzt sich aufs Sportrad.

Zur Person

Paul Distler ist promovierter Diplom-Biologe. Er hat das Sternzeichen Löwe, geboren am 17. August 1960 in Brasilien (Auslandsaufenthalt der Eltern). Er ist verheiratet mit der gebürtigen Ottweilerin Heike Distler. Zur Familie gehören die Töchter Cordelia (20) und Katharina (17).

Beruflich war Paul Distler von 1986 an als Neurobiologe an der Universität Regensburg tätig. Anfang der 90er Jahre war er zwei Jahre als Gastforscher an der University of California, USA. 2000 bis 2005 war er Produktmanager in der Labortechnik-Industrie in Tuttlingen. Zugleich blieb er bis 2007 Privatdozent an der Uni Regensburg. 2006 ließ er sich als selbstständiger Unternehmensberater und Fachjournalist für Labor- und Medizintechnik, Biotechnologie, Life Sciences und Pharma in Ottweiler nieder.gth

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