Ein Mann wie ein Wolf

Merzig. 30 Seiten mehr sind es nun geworden in der zweiten, erweiterten Auflage. Vor allem neue Bilder haben die Biographie des Merziger "Wolfsmannes" Werner Freund anwachsen lassen

Merzig. 30 Seiten mehr sind es nun geworden in der zweiten, erweiterten Auflage. Vor allem neue Bilder haben die Biographie des Merziger "Wolfsmannes" Werner Freund anwachsen lassen. Doch Autor Walter Wolter, der 2003 bereits die Erstauflage von "Zwischen Zähnen und Klauen" schrieb, hat auch einen knappen Epilog angefügt und sich der Frage gewidmet, wie es mit Freunds Lebenswerk, dem Merziger Wolfspark, weitergeht. Denn selbst für einen Wolf von Mann wie Freund lässt sich der in zwei Jahren nahende 80. Geburtstag nicht verleugnen, wird der Tag kommen, wo sein Leben für und mit den Wölfen im Merziger Kammerforst so wie bislang nicht mehr möglich sein kann.Wolter zumindest ist sich sicher, dass Merzig dem Beinamen "Wolfsstadt" auch künftig gerecht werden will, und auch finanziell zu dem steht, was Werner Freund und seine Frau Erika aufgebaut haben. Ob sich aber jemand finden kann, der so unbedingt unter Wölfen leben will wie er, bleibt fraglich.

Das Außergewöhnliche dieses Lebens, das so konträr zum unserem durchzivilsierten Dasein steht, schildert der Schriftsteller und Journalist Wolter ungemein packend, direkt und authentisch, auch weil er oft bei Expeditionen und Abenteuerreisen an der Seite des ehemaligen Elite-Soldaten und Einzelkämpfer-Ausbilders war. Vor allem aber vesteht Wolter es, Freunds besondere Leidenschaft für diese Wildtiere, vor denen viele eine sprichwörtliche wie auch ungerechtfertigte Furcht haben, nachvollziehbar werden zu lassen. Dass er da über den "Wolfsmann" als Freund schreibt, verengt fraglos den Blick des Biographen, der ungeheuren Faszination des Bandes aber nimmt es nichts. oli

Walter Wolter: Zwischen Zähnen und Klauen - Das Leben des Werner Freund, 288 Seiten, Gollenstein-Verlag, 21,90 Euro.

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