Ein Mann, 24 Geschichten

Saarbrücken. Hans Gerhard hat ein gutes Gewissen, viele Ideen im Computer und viel übers Leben gelernt. Und wenn alles gut läuft, kommt Anfang nächsten Jahres sein Buch raus. Der Mann, der ein Jahr lang Stadtteilautor im Nauwieser Viertel war, wirkt zufrieden

 Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Saarbrücken. Hans Gerhard hat ein gutes Gewissen, viele Ideen im Computer und viel übers Leben gelernt. Und wenn alles gut läuft, kommt Anfang nächsten Jahres sein Buch raus. Der Mann, der ein Jahr lang Stadtteilautor im Nauwieser Viertel war, wirkt zufrieden. Nur eins weiß er nicht: Warum er sich in seinen Texten immer wieder dazu hinreißen lässt, anderen Leuten - auch aus der Literaturszene - "ans Schienbein zu treten".Na, ja, den Verdacht einer Antwort hat er schon: "Es bringt ja nichts, wenn wir uns gegenseitig Vorworte schreiben und uns ständig sagen, wie gut wir sind." Das muss dem Schriftsteller und Rechtsanwalt, den der Stadtrat vor einem Jahr mit einer so genannten Stadtteildokumentation beauftragt hat, auch niemand sagen.

24 Kurzgeschichten aus dem Nauwieser Viertel - erfundene und wahre und welche, die irgendwo zwischen Dichtung und Realität liegen - hat er in seiner Bewerbung zugesagt. Genauso viele Geschichten hat er nun, am Ende seiner "Amtszeit", fertig. "Mein Gewissen ist absolut rein", sagt er. Er habe nicht nur mengenmäßig genau das geliefert, was er zugesagt hat. Er habe "gute Literatur" abgeliefert.

Davon will Hans Gerhard sein Publikum morgen Abend im Theater im Viertel überzeugen. Dorthin lädt das städtische Kulturamt, das bereits dabei ist, die Bewerbungen für die nächste Stadtteildokumentation zu sichten, zu einer Abschlusslesung ein. Erste Reaktionen auf seine Texte seien aber sehr ermutigend, sagt Hans Gerhard. Er habe die Atmosphäre des Viertels gut wiedergegeben, habe man ihn bereits gelobt. Und so gerät der Autor regelrecht ins Schwärmen: "Ich bin froh, dass ich diese ganzen Texte geschrieben habe. Ich bin begeistert. Und ich kann nur Dank sagen, dass man mir das ermöglicht hat."

Nun will sich Hans Gerhard darauf konzentrieren, das Buch auf den Markt zu bringen. Er arbeitet zusammen mit dem Saarbrücker Pocul-Verlag daran. Das Problem: Das Geld fehlt. Rund 4000 Euro werden benötigt. Ob die von der Stadt in Aussicht gestellten 2500 Euro fließen, sei unklar. Der städtische Haushalt ist von der Kommunalaufsicht noch nicht genehmigt. Also suchen Hans Gerhard und der Verlag Sponsoren. Bis Ende des Jahres soll das Buch druckfertig sein.

 Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

 Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Hans Gerhard ist nicht aufs Nauwieser Viertel festgelegt. Dieses Foto entstand gestern in der "Tante Anna" am St. Johanner Markt. Foto: Martin Rolshausen

Ein Jahr Stadtteilautor, ein Jahr einen ganz intensiven Blick aufs Viertel. Welche neuen Erkenntnisse wird es da zwischen den Buchdeckeln geben? "Etwas Neues übers Viertel? Eigentlich nicht", sagt Hans Gerhard. Aber er habe für seine Geschichten "sehr viel übers Leben nachgedacht". Und das habe sich gelohnt, versichert er - für ihn und hoffentlich auch für die Menschen, die seine Geschichten lesen.

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