Ein letztes Glückauf an historischer Stätte

Jägersfreude. Unter dem Motto "Letzte Schicht - gedenken und feiern Sie mit uns" gestaltet die Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude morgen auf dem Gelände der ehemaligen Grube Jägersfreude eine Erinnerungsfeier. Die Bevölkerung des ehemaligen Bergmannsortes und alle Freunde des Bergbaus sind hierzu eingeladen

Jägersfreude. Unter dem Motto "Letzte Schicht - gedenken und feiern Sie mit uns" gestaltet die Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude morgen auf dem Gelände der ehemaligen Grube Jägersfreude eine Erinnerungsfeier. Die Bevölkerung des ehemaligen Bergmannsortes und alle Freunde des Bergbaus sind hierzu eingeladen.Von den knapp 40 Mitgliedern der Kameradschaft sind sieben Zeitzeugen, die 1962 an der Rettung des Verletzten und an der Bergung der Toten des schweren Grubenunglücks in Luisenthal beteiligt waren.

Seit 2008 Vorsitzender

"Wir wollen uns auf historischem Grund in gemütlicher Runde an die Zeit erinnern, als der einheimische Kohlenbergbau Tausenden Familien über Generationen hinweg eine sichere Lebensgrundlage bot", erklärt Ludwig Schmitz. Seit 2008 ist der heute 76-Jährige der Vorsitzende der Gemeinschaft.

Direkt neben der Brauerei Krögenbräu, die seit einigen Jahren ihren Sitz auf dem ehemaligen Grubengelände hat, steht das Festzelt. Schirmherr der Erinnerungsfeier ist Christian Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Saar Montan. Sie ist ebenfalls auf dem Gelände ansässig. Die Festrede hält Hans-Willi Lisch.

Zu Beginn der Feier, die um 17 Uhr startet, steht eine ökumenische Andacht mit Pastor René Unkelbach und Pfarrer Herwig Hoffmann. Die Sänger der Grubenwehrkameradschaft und die Gruppe "Die Riwwerbrings", beide unter der Leitung von Heinz-Peter Weiland, sorgen für die musikalische Umrahmung.

Bis 1988 prägten die zwei rostroten Fördergerüste der Grube Jägersfreude das Bild am Ausgang des Sulzbachtals. Dann wurden sie abgerissen. Mit ihnen verschwanden die Schachthallen. 2010 wurde die Kompressorenhalle abgerissen. Nur noch das unter Denkmalschutz stehende Zechenhaus und die Waschkaue erinnern an die "goldenen Zeiten für Jägersfreude". Diese begannen Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Bau einer Eisenschmelze. Sie erhielt 1749 den Namen Blechhammer, heutiger Spitzname des Ortes.

Mitte des 18. Jahrhunderts

Der Name Jägersfreude geht auf ein Jagdhaus von Fürst Ludwig von Nassau/Saarbrücken zurück, das er 1776 baute. Der Bergbau begann Mitte des 18. Jahrhunderts. Er erreichte 100 Jahre später nach dem Bau der Eisenbahn 1852 nennenswerte Förderzahlen. Rekord-Fördermenge waren 1, 585 Millionen Tonnen 1966. Eine Verringerung der Produktion um 500 000 Tonnen 1967 bedeutete für eine der wertvollsten Fettkohlengruben des Landes das Aus. Am 28. Juli 1968 wurde sie stillgelegt. ll

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