Ein Leben für die schönen Töne

Friedrichsthal. Handwerk, Fleiß, aber auch Feingefühl braucht man, um einem Zupfinstrument schöne Töne zu entlocken. Raimund Schwamberger aus Friedrichsthal hat diese Schule des Übens und des Sinnens mit seinem musikalischen Gemüt durchlaufen. Heute ist er Dirigent des Zupforchester Friedrichsthal. "Mein Elternhaus war musikalisch", erinnert sich der 56-Jährige

Friedrichsthal. Handwerk, Fleiß, aber auch Feingefühl braucht man, um einem Zupfinstrument schöne Töne zu entlocken. Raimund Schwamberger aus Friedrichsthal hat diese Schule des Übens und des Sinnens mit seinem musikalischen Gemüt durchlaufen. Heute ist er Dirigent des Zupforchester Friedrichsthal. "Mein Elternhaus war musikalisch", erinnert sich der 56-Jährige. Schon Großvater Otto Schwamberger schwang die Mandoline: "Damals, 1928, hat man bei der Wandervogel-Bewegung noch mit Tragbändern musiziert", sagt der Hobbymusiker. Als in den 50er Jahren der Großvater das Friedrichsthaler Zupforchester gründete, war es Rainer Schwamberger, der es 1966 übernahm. "Mein Vater führte den Anspruch nah an der Wandervogel-Bewegung weiter. Er spielte viel Klassisches, Vivaldi, auch Solo-Mandoline", erzählt er.Mit sieben Jahren habe er dann selbst zum ersten Mal in die Saiten gegriffen. "Mein Bruder und ich hatten Unterricht bei unserem Vater. Wenn er Zeit hatte, und das hatte er meistens täglich", sagt er lächelnd. Heute ist der Mandolinen-Meister froh über den väterlichen Druck: "Da bleibt richtig was hängen, und das nährt den Familienbetrieb", fügt er an. Denn: "Meine Mutter hat bei meinem Vater gelernt und meine Frau - so hat sich die Familie kennengelernt", erklärt er.

Im Berufsleben bei der Stadt Friedrichsthal für Angelegenheiten des Bürgeramtes zuständig, verbringt Schwamberger heute wöchentlich vier bis fünf Stunden mit seinem Instrument. "Inzwischen bin ich auf die Mandola umgestiegen", erzählt er. Und seit er das Orchesters im Jahr 2005 übernommen hat, ist der gebürtige Friedrichsthaler noch für andere Neuerungen zu haben: "Liebling meines Vaters war die Klassik. Ich bevorzuge ganz klar originale Zupforchester-Stücke, aber bewahre natürlich auch das Alte", erläutert er weiter. Das Vereinsorchester mit seinen rund 25 Mitgliedern dankt es ihm, denn das jüngste Konzert mit dem Titel "Konzertstreifzüge" stieß auf große Resonanz bei Musikern wie Zuhörern. "Da haben wir mal andere Literatur von Folklore bis Rock-Pop vorgestellt", sagt er. Die große Bandbreite findet sich auch in den Reihen der Mitglieder. "Wir haben Musiker im Alter von 12 bis 74. Und noch zwei Gründungsmitglieder sind am Ball", fügt er an.

Und wenn man den Zupforchester-Chef nach seinen musikalischen Vorlieben fragt, darf man einen dichten Blick in das gedankenvolle Meistergemüt erhaschen: "Den Hermann Ambrosius mit seiner Finlandia-Suite für Zupforchester liebe ich. Es ist musikalische Bildmalerei. Die Gitarre stellt die Regentropfen dar, und man hört die Schwüle, das schwere Gewitter und wie es sich löst", beschreibt Raimund Schwamberger sehr eindringlich das Szenario.

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"Die Gitarre stellt die Regentropfen dar, und

man hört die Schwüle,

das schwere Gewitter und wie es

sich löst."

Raimund Schwamberger

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