Ein langes Wochenende für den BürgermeisterInternationale Polizei-Präsenz

Nach monatelangen Vorbereitungen ist jetzt das entscheidende Wochenende gekommen. Welche Gefühle bestimmen derzeit Ihre Gemütslage? Klaus Bouillon: Meine Gemütslage ist ausgezeichnet. Ich freue mich auf dieses sportliche und berufliche Großereignis und die Herausforderungen im Rahmen unser Organisation, die wir für die Stadt und das ganze Saarland zu stemmen haben

Nach monatelangen Vorbereitungen ist jetzt das entscheidende Wochenende gekommen. Welche Gefühle bestimmen derzeit Ihre Gemütslage?Klaus Bouillon: Meine Gemütslage ist ausgezeichnet. Ich freue mich auf dieses sportliche und berufliche Großereignis und die Herausforderungen im Rahmen unser Organisation, die wir für die Stadt und das ganze Saarland zu stemmen haben.

Beschreiben Sie uns mit wenigen Worten, wie Ihr Wochenende aussehen wird.

Bouillon: Mein Wochenende sieht wie folgt aus. Schon am Freitag waren etliche Besprechungen mit der UCI, dem Bund Deutscher Radfahrer und der Technikkommission und mit dem Führungsstab meines Organisationsteams. Dazu kommen eine Menge Interviews für viele Journalisten aus vielen Ländern. Zwischendurch gibt es immer wieder Besprechungen mit den Kameraleuten des Saarländischen Rundfunks. Hinzu kommen die Begrüßungen der führenden Leute der UCI. Abends gegen 19.30 Uhr gab ich ein offizielles Begrüßungsessen für Gäste aus 23 Ländern, so dass der Tag gegen 24 Uhr endete. Samstags und sonntags arbeiten wir von morgens sieben bis abends gegen 18 Uhr. Diese beiden Tage sind natürlich spannend und teilweise von Anspannung bestimmt. Gleichwohl freuen wir uns darauf.

Wer ist Ihr persönlicher Favorit?

Bouillon: Mein persönlicher Favorit bei den Herren ist Zdnek Strybar, WM-Titelverteidiger aus Tschechien. Bei den Damen erhoffe ich mir einen Platz auf dem Podium für die mehrfache Weltmeisterin Hanka Kupfernagel und eine gute Position für Sabine Spitz.

Was müsste passieren, damit Sie am Sonntagabend sagen könnten: Alles ist perfekt gelaufen?

Bouillon: Gutes Wetter, rund 30 000 Besucher am Wochenende, spannende Rennen, keine Unfälle und eine tolle Stimmung.

Angenommen, die WM verläuft reibungslos. Welche Auswirkungen hat das für St. Wendel?

Bouillon: Beim reibungslosen Ablauf der WM hätten wir den ausgezeichneten Ruf, den wir als Organisationsteam in der ganzen Welt haben, weiterhin bestätigt. Dies sind dann beste Voraussetzungen, auch für weitere Veranstaltungen in den nächsten Jahren.

Sie sagten, das wird die letzte WM für lange Zeit in St. Wendel sein. Was haben Sie ansonsten noch Sportliches vor mit der Stadt?

Bouillon: Ich habe noch sehr viel vor im sportlichen Bereich für die Stadt St. Wendel. Zunächst einmal werden wir den Internationalen Laufmarathon Jahr für Jahr aufbauen. Ich werde weiterhin Großveranstaltungen, wie die Europameisterschaft im Cyclocross und die Europameisterschaft im Mountainbike mit meinen Leuten organisieren. Wir erwarten im Sommer - ein weiteres internationales Highlight - die Wiener Hofreitschule; und ich bin dabei, eine neue internationale Großveranstaltung aufzubauen, in einem völlig anderen Bereich.

Nach der WM ist vor der WM kann man in diesem Fall ja nicht sagen. Was machen Sie denn jetzt nach der WM - ohne den Stress der Vorbereitungen?

Bouillon: Meine Leute und ich machen viel. Zunächst einmal sind wir auch schon jetzt, was Veranstaltungen angeht, in der Vorbereitung auf vieles, wie die Vorbereitung des Karnevalsumzuges, die Durchführung des Ostermarktes und die Vorbereitung des Laufmarathons, des Stadtfestes und vieles mehr. Selbstverständlich haben wir auch im Jahr 2011 eine Vielzahl von Investitionen und Baumaßnahmen durchzuführen, ebenso die sogenannten ganz normalen Verwaltungstätigkeiten. Angesichts der schwierigen Finanzsituation aller Kommunen erfordert dies naturgemäß größere Anstrengungen, als bisher. Man sieht, wir sind gut ausgelastet, sogar mehr als das.St. Wendel. Zur Rad-Cross-Weltmeisterschaft (WM) erwarten die Organisatoren an diesem Wochenende viele Zuschauer aus benachbarten Ländern. Darauf stellt sich auch die Polizei in St. Wendel ein, wie Dietmar Böhmer berichtet. Der Polizeihauptkommissar kündigt an: "Am Sonntag wird es eine internationale Polizeistreife geben." Je zwei Kollegen aus Belgien, Frankreich, Luxemburg und aus der Kreisstadt seien zwischen 9.30 und 17 Uhr in zwei Viererteams im Zentrum zu Fuß unterwegs. Jeder der Beamten trage seine Uniform, wie sie im jeweiligen Land Usus ist. "Das machen wir, damit Besucher aus Holland, Belgien, Frankreich und Luxemburg bei Schwierigkeiten Muttersprachler als Ansprechpartner haben. Betreut werde dieser Vier-Länder-Einsatz von der gemeinsamen Zentrale der Polizei- und Zollzusammenarbeit. Diese internationale Stelle hat in Luxemburg-Stadt ihren Sitz. Daran beteiligten sich auf deutscher Seite das Saarland, Rheinland-Pfalz und die Bundespolizei sowie die Staaten Luxemburg, Belgien und Frankreich.

Die Patrouille deutscher und ausländischer Polizisten sei nicht neu in der Kreisstadt - Böhmer: "Bereits 2003 zum Saarlandtag in St. Wendel waren wir gemeinsam unterwegs." Die Initiative dazu sei beide Male von der hiesigen Polizei ausgegangen. Europäisches Recht legitimiere solche Einsätze über Grenzen hinweg. Den aktuellen koordiniere die Landespolizeidirektion in Saarbrücken.

Über diese internationale Streife hinaus sollen am Sonntag 43 deutsche Beamte die Cross-WM absichern. Daran beteiligt: auch die Diensthundestaffel aus Bexbach mit zwei Tieren. Insbesondere rund ums Sportzentrum werde mit Helfern der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes zusammengearbeitet. Zudem müssten Autofahrer umgeleitet werden. Wie Böhmer sagt, seien Beamte auch in zivil unterwegs. hgn

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