Ein Kanzler für die kleine Stadt

Fischbach. Aus Kleinsulzbachtal wird Kleinfischbach-City. Die Spielstadt startet ab 11. Juli in der Grundschule Fischbach für zehn Tage ins vierte Jahr. Neben dem neuen Namen und der neuen Örtlichkeit haben sich die 15 jugendlichen Veranstalter im Alter zwischen zehn und 16 Jahren wieder einiges einfallen lassen. Auch die Währung wird gewechselt. Bis zum 13

Fischbach. Aus Kleinsulzbachtal wird Kleinfischbach-City. Die Spielstadt startet ab 11. Juli in der Grundschule Fischbach für zehn Tage ins vierte Jahr. Neben dem neuen Namen und der neuen Örtlichkeit haben sich die 15 jugendlichen Veranstalter im Alter zwischen zehn und 16 Jahren wieder einiges einfallen lassen. Auch die Währung wird gewechselt. Bis zum 13. Juli können die alten "Sulzis" in die neue Währung "City" bei der spielstadteigenen Bank umgetauscht werden."Wir haben uns wieder richtig viel Mühe gegeben", versichert Robin Schmelzer vom Projektteam im Redaktionsgespräch und nennt zahlreiche neue Einrichtungen, die die Spielstadt erweitern. So wird eine Akademie für Pop und Entertainment gegründet, in der die Besucher das Showgeschäft, Tanz, Musik und Moderation kennenlernen können. Die neu erworbenen Fähigkeiten werden dann in einer eigenen Quizshow sowie einer City-Talent-Show auf die Probe gestellt. Auch ein biologisches Forschungszentrum, das Proben aus dem Wald analysiert, ein Restaurant für Kinder, ein eigener Gärtner, ein Spielkasino sowie eine Theaterschule kommen hinzu und noch einiges mehr. Einer der Höhepunkte wird sicherlich der Besuch von Spielern des 1. FC Saarbrücken sein, die auf dem Sportplatz der Mini-Stadt ein Schnuppertraining anbieten. Hierfür ist der Sportplatz des FV Fischbach vorgesehen, das muss aber noch mit dem Verein besprochen werden, erklärt Schmelzer. Sogar eine Autowerkstatt wird gegründet. Dort wird mit den Jugendlichen an einem Tag ein Motor in einen alten Opel Corsa eingebaut.

Ebenso haben die Veranstalter einige Arbeit in ihr neues politisches System investiert. Es wird einen Kanzler, sechs Minister und 17 Abgeordnete geben. Unterstützung erhalten die Jugendlichen dabei von Bürgermeisterin Karin Lawall, vom Ortsvorsteher Fischbach-Camphausen, Harald Quirin, der Staatssekretärin Gabi Schäfer und der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Saarbrücken-Land Anja Wagner-Scheid. "Das Interesse der Jugendlichen an der Politik wird von Mal zu Mal größer", versichert Schmelzer und "die Politiker, die kommen, sollen die Kinder aber nur über ihre Arbeit informieren und keine Parteipolitik betreiben". Eigens für die kleine Stadt wurden vier Parteien gegründet, deren Konzept von den Kindern entwickelt wurde. Allein in den Aufbau der Kulissen wird viel Arbeit investiert. "Zwei Wochen kann man rechnen, bis die Spielstadt steht, wie sie stehen soll", rechnet Schmelzer vor.

Seit 2008 wird jedes Jahr von Jugendlichen die Spielstadt organisiert. Aus einer kleinen Idee wurde schließlich eine Veranstaltung, die von Jahr zu Jahr wächst. Kamen am Anfang etwa 20 Kinder pro Tag, waren es 2009 schon 50.

Im letzten Jahr besuchten 80 bis 100 Kinder täglich die kleine Metropole, die sich aus Spenden ortsansässiger Firmen finanziert. Für 2011 erwartet Robin Schmelzer noch einmal eine Erhöhung der Einwohnerzahl, zumal diesmal keine Spielstadt in Saarbrücken vorhanden ist.

 Robin Schmelzer. Foto: Seeber

Robin Schmelzer. Foto: Seeber

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