Ein junger Blick auf das Alter

Köllertal. Europa überaltert, Deutschland überaltert, das Saarland überaltert - eine neue EU-Studie (die SZ berichtete) brachte drastische Zahlen an den Tag. So sind im Saarland heute 22,1 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, in 20 Jahren werden es 31,6 Prozent sein

Köllertal. Europa überaltert, Deutschland überaltert, das Saarland überaltert - eine neue EU-Studie (die SZ berichtete) brachte drastische Zahlen an den Tag. So sind im Saarland heute 22,1 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, in 20 Jahren werden es 31,6 Prozent sein. Nachdem wir gestern ältere Köllertaler zum Unterschied im gesellschaftlichen Leben zwischen "einst und heute" befragten, sind heute die jungen Leute an der Reihe: Wir wollten von Teenagern wissen, wie sie sich ihr eigenes Alter vorstellen. Eine kleine Überraschung bei dieser Umfrage: Wer glaubt, dass junge Leute so um die 15 noch keinesfalls an die finanzielle Seite der Altersvorsorge denken, der irrt. Die 14-jährige Katharina Dietz aus Heusweiler denkt noch nicht groß über das Alter nach. "Alt zu sein stelle ich mir sehr langweilig vor. Man sitzt meiner Meinung nach den ganzen Tag zu Hause und hat einen eintönigen Tagesablauf, das wäre nichts für mich. Je nachdem, wie meine finanzielle Lage später ist, könnte ich mir vorstellen, meinen Lebensabend zum Beispiel im Ausland zu verbringen." Auch Tamara Kelkel (15) aus Heusweiler geht das Thema eher locker an, hat aber schon etwas für die finanzielle Seite des Lebensabends getan: "Es ist sicherer, wenn man sich früh genug kümmert. Deswegen habe ich eine Rentenversicherung abgeschlossen. Ich habe mir aber bisher noch keine Gedanken gemacht, wie ich meine Zeit im Alter verbringen will, dazu ist es noch etwas zu früh." Der Heusweiler Schüler Yannick Pecka (15) hat ebenfalls bereits eine Rentenversicherung abgeschlossen: "Man weiß nie, was kommt. Außerdem hört man oft von der 'Armut im Alter', davon möchte ich verschont bleiben. Wie ich meinen Lebensabend verbringe, weiß ich allerdings noch nicht. Hauptsache ist, dass ich finanziell abgesichert bin."Armin Sulejmanokic (16) aus Heusweiler hat dagegen schon klarere Vorstellungen: "Ich glaube, dass ich irgendwann ins Altenheim gehe. Dort bin ich gut versorgt und falle meiner Familie nicht zur Last. Bis jetzt habe ich noch keine Rentenversicherung abgeschlossen, aber das werde ich auf jeden Fall noch machen." Die 19-jährige Auszubildende Melanie Kirsch aus Heusweiler weiß auch schon, wie sie gerne ihr Alter verbringen möchte: "Der Idealfall wäre natürlich, wenn ich von meiner Familie gepflegt werden würde, denn ins Altenheim möchte ich auf keinen Fall. Bisher habe ich noch keine Rentenversicherung abgeschlossen." Die Eiweilerin Nicole Wagner (17) hat ebenfalls keine Rentenversicherung, möchte dies aber noch nachholen. "Ich habe noch keine genauen Vorstellungen, wie ich meinen Lebensabend verbringen will. Früher hatte man oft keine staatlichen Hilfen und war ohne die Familie im Alter auf sich alleine gestellt. Somit steht für mich fest, dass ich jede mir zur Verfügung stehende Hilfe in Anspruch nehmen werde, wenn ich tatsächlich mal pflegebedürftig bin." bub

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