Ein Jahr nach der Buga: Touristisch hat es sich für Koblenz gelohnt

Koblenz. Bei der Bundesgartenschau vor einem Jahr in Koblenz lautete das Motto "Koblenz verwandelt". Nach Meinung einiger Verantwortlicher wie dem Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (SPD) hat sich die Stadt, die für die Veranstaltung 24 Millionen Euro investierte, durch das Event positiv gewandelt

Koblenz. Bei der Bundesgartenschau vor einem Jahr in Koblenz lautete das Motto "Koblenz verwandelt". Nach Meinung einiger Verantwortlicher wie dem Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (SPD) hat sich die Stadt, die für die Veranstaltung 24 Millionen Euro investierte, durch das Event positiv gewandelt. Doch es bleiben offene Fragen, etwa mit Blick auf die weitere Nutzung der Buga-Flächen.Deutlich sichtbar wird der Buga-Effekt auf der anderen Rheinseite. "Die Festung Ehrenbreitstein, zweitgrößte erhaltene Wehrfestung Europas, ist ein bedeutendes Monument, das durch die Buga endlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommen hat", sagt Hofmann-Göttig. Die Festung profitierte von den Investitionen im Zuge der Buga: Gebäude wurden renoviert, neue gastronomische Betriebe, Veranstaltungsflächen und Ausstellungsräume eingerichtet. Private Veranstalter erfüllen seit diesem Jahr herausgeputzte Festung mit kulturellem Leben.

Ökologische Wunden

Auch der Festungspark bekam während der Schau ein neues Gesicht. Doch gerade dort, wo im vergangenen Jahr noch Blumen blühten, sieht es heute eher kahl aus. Für den Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Koblenz, Egbert Bialk, wird deutlich, dass das Fällen zahlreicher alter Bäume vor der Buga ein Fehler war: "Aus touristischer Perspektive ist die Bundesgartenschau sicher ein Erfolg für Koblenz. Ökologisch gesehen müssen die Wunden aber erst einmal verheilen."

Zahlen von Koblenz Touristik zeigen, dass Anfang Juli dieses Jahres fast 900 Stadtführungen mehr gebucht als zur gleichen Zeit im Jahr 2009, dem Vergleichsjahr vor den Buga-Bauarbeiten. Die Zahl angemeldeter Schiffe lag Anfang Juli 2012 sogar höher als im Buga-Jahr 2011.

Entscheidend für die Nachhaltigkeit dürfte ein neues Wahrzeichen von Koblenz werden: Die 2010 eröffnete Seilbahn über den Rhein zur Anbindung der Festung Ehrenbreitstein war nicht nur während der Schau eine der Hauptattraktionen. Der grüne Landtagsabgeordnete Nils Wiechmann meint: "Wenn sich die Seilbahn auch in diesem Jahr wirtschaftlich rechnet und die Welterbe-Verträglichkeit gesichert ist, sollte sie als tolles Aushängeschild der Stadt unbedingt privat weiter betrieben werden." Ob sich die Bahn mit dem Welterbe-Statuts verträgt, steht noch in den Sternen. Für den Herbst hat sich eine Delegation der Unesco angekündigt. dpa

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