Ein Jahr Fleiß auf einen Blick

Bexbach. Ein Jahr hatten die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz in Bexbach Zeit, um ein Thema, das ihnen am Herzen lag, zu bearbeiten. Je nach Neigung und Fähigkeit konnten dabei unterschiedlich Bereiche und Schwerpunkte gewählt werden

 Die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz stellten ihre Jahresarbeiten vor. Lehrer sind zufrieden. Foto: Waldorfschule/SZ

Die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz stellten ihre Jahresarbeiten vor. Lehrer sind zufrieden. Foto: Waldorfschule/SZ

Bexbach. Ein Jahr hatten die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz in Bexbach Zeit, um ein Thema, das ihnen am Herzen lag, zu bearbeiten. Je nach Neigung und Fähigkeit konnten dabei unterschiedlich Bereiche und Schwerpunkte gewählt werden. Dieser Tage nun präsentierten die 33 Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse in einer Ausstellung und mit einem Vortrag im Festsaal der Waldorfschule, teilt die Schule mit.Schon das Plakat für die Präsentation wies auf die Vielfalt der Themen hin: In der Mitte ein Mensch, darum herum gezeichnet oder als Schlagwort Hinweise auf die Bereiche, mit denen die Jugendlichen sich befasst haben, so verschieden wie eben 33 junge Menschen sind. Für manche lag der Schwerpunkt im Praktischen, andere hatten eher wissenschaftlich theoretische Fragestellungen, wieder andere suchten eine Auseinandersetzung mit Kunst. Tim Geimer setzte sich mit den Möglichkeiten der Filmbearbeitung auseinander, dazu hatte er einen Film mit eigenem Konzept gemeinsam mit einigen Klassenkameraden gedreht: eine Verfolgungsjagd als Slapstick-Krimi. Aus eigener Betroffenheit wählte Katja Hemmerling Diabetes zum Thema, die Konfrontation mit "Problemkindern" während ihres Sozialpraktikums im vergangenen Schuljahr führte bei Matthias Wack zur Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen des Autismus. Maximilian Schmitt untersuchte das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom AD(H)S. Für Georg Schellong bildeten die Erfahrungen einer Reise nach Kenia en Ausgangspunkt zu seinem Thema "Hungerkatastrophe am Horn von Afrika".

Die Jahresarbeiten gehören zum Waldorfabschluss am Ende der zwölfjährigen Waldorfschulzeit, ebenso wie das Klassenspiel. Noch in der elften Klasse wurde "Wir sind noch einmal davon gekommen" von Thornton Wilder aufgeführt, ein künstlerischer Abschluss im Fach Eurythmie wurde erst kürzlich absolviert. Eine Studienfahrt mit aktivem kulturellem Schwerpunkt wird die zwölften Klasse abrunden, heißt es weiter.

In jeweils unterschiedlicher Weise sind die Schüler aufgefordert, Reife unter Beweis zu stellen, erklärte Lehrer Joachim Karsten. In der Jahresarbeit wird nach einem persönlichen Anliegen der Schüler gefragt und nach der Fähigkeit, ein selbst gewähltes Thema so weit bearbeiten zu können, bis ein abgerundetes Ergebnis erreicht ist. In den sonst üblichen Prüfungen geht es eher um den Nachweis klar vorgegebener Kenntnisse und Fertigkeiten. Begleitet wird jede Arbeit dabei durch einen Tutor.

So können die Jahresarbeiten in einer gewissen Weise als individuelle Reifeprüfung gesehen werden. Bei dem Gemeinschaftsprojekt "Klassenspiel" handelt es sich dagegen um eine Art soziale Reifeprüfung, ähnlich im künstlerischen Abschluss für das Fach Eurythmie. Hier wurde in Kleingruppen gearbeitet, und damit ging es um Teamkompetenz. Im Vordergrund stand aber die kreativen Fähigkeit Musikstücke oder Gedichte in Bewegungen zu übertragen und auszudrücken, teilt die Schule weiter mit.

 Die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz stellten ihre Jahresarbeiten vor. Lehrer sind zufrieden. Foto: Waldorfschule/PM

Die Zwölftklässler der Waldorfschule Saarpfalz stellten ihre Jahresarbeiten vor. Lehrer sind zufrieden. Foto: Waldorfschule/PM

Diese Projekte laufen parallel zum regulären Unterricht mit den Vorbereitungen auf den Realschulabschluss, für viele auch auf das Abitur. red

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