Ein hilfreicher Wettstreit in Nunkirchen Caritasverband bedauert Missstände

Nunkirchen/Lebach. Als großartigen Erfolg können der Lions-Club Lebach und der Rotary-Club Lebach-Wadern das Ergebnis des gemeinsamen Golf-Turniers vom 17. Mai verbuchen. Auf der schönen 18-Loch-Anlage des Golfparks Weiherhof in Nunkirchen hatten sich 88 Golfer im fairen Wettstreit zugunsten einer guten Sache gestellt

 Benefizgolfturnier: Anna Schmidt (von links), Daniele Schmidt-Müller, Werner Wiilimzik, Andreas Seger, Andreas Storb und Hermann-Josef Niehren. Foto: Norbert Wagner

Benefizgolfturnier: Anna Schmidt (von links), Daniele Schmidt-Müller, Werner Wiilimzik, Andreas Seger, Andreas Storb und Hermann-Josef Niehren. Foto: Norbert Wagner

Nunkirchen/Lebach. Als großartigen Erfolg können der Lions-Club Lebach und der Rotary-Club Lebach-Wadern das Ergebnis des gemeinsamen Golf-Turniers vom 17. Mai verbuchen. Auf der schönen 18-Loch-Anlage des Golfparks Weiherhof in Nunkirchen hatten sich 88 Golfer im fairen Wettstreit zugunsten einer guten Sache gestellt. Gewinn für die Tafeln in Lebach und Wadern: die stolze Summe von jeweils 3333,33 Euro. Kürzlich wurde das Geld am Ort der Turnieraustragung an Daniela Schmitt-Müller, Koordinatorin der Waderner Tafel, und an Anna Schmidt sowie Andreas Storb, Repräsentanten der Lebacher Tafel, übergeben.

Gemeinsames Ziel

"Die Summe von insgesamt mehr als 6600 Euro setzt sich zusammen aus den Startgeldern der Turnierteilnehmer, den Spenden der fast 50 Familien und Sponsoren und dem Erlös aus unserer großen Tombola", erklärte Werner Willimzik, Vertreter der Lebacher Lions.

Sein besonderer Dank galt dem Golfanlagen-Betreiber, der die gute Sache großartig unterstützt habe. "Alle Beteiligten haben durch ihr Engagement dafür gesorgt, dass diese schöne Summe zustande kommen konnte", sagte Willimzik. Andreas Seger, Präsident des Rotary-Club Lebach, ergänzte: "Beide Clubs waren etwa zu 50 Prozent am Benefizturnier beteiligt, und alle Starter haben sich — auch die weniger Geübten — beachtlich gut geschlagen." Bei aller Freude an der gelungenen Veranstaltung habe man nie das gemeinsame Ziel aus den Augen verloren. "Rotary und Lions sind Institutionen, die notleidende Menschen in jeder Form gerne unterstützen", betonte Ex-Lions-Präsident Willimzik.

Breites Angebot

"Wir können das breit angelegte Angebot der Tafel nur vorhalten, wenn wir solche Unterstützung haben", bedankte sich Schmitt-Müller. Außer einem Kostenbeitrag von einem Euro pro Person habe man leider keine Einkünfte. "Deshalb sind wir auf Spenden wie diese angewiesen." In ihrem Einzugsgebiet werden derzeit rund 160 Familien mit etwa 300 Personen versorgt, berichtete die Tafel-Vertreterin. Bedrückend sei das Ergebnis einer Erhebung über die Bedürftigkeit der Menschen.

"Über ein Viertel der Tafelkunden sind berufstätig, einige in Teilzeit, einige aber auch in Vollzeit. Diese Menschen bekommen nicht genügend Lohn, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und Miete zu zahlen", bedauerte Schmitt-Müller. Das Geld aus der Golf-Benefizveranstaltung komme gerade recht. "Wir bekommen zwar regelmäßig Spenden, die jedoch meistens zur Verwendung für Kinder zweckgebunden sind", sagte Schmitt-Müller. Mit der außergewöhnlichen Spende der Rotarier und Lions habe man vorerst wieder einen finanziellen Spielraum, um unvermeidliche Kosten decken zu können. Und weiter: "Ich bin begeistert ob dieses großen Betrages, den wir nun vor Ort einsetzen können." "Die gesamte Tafelarbeit ist nur vorstellbar durch das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die ihre Arbeit unentgeltlich der Tafel zur Verfügung stellen", unterstrich Andreas Storb. Er erinnerte auch an den "Tafel-Plus-Gedanken", der für die Unterstützung Bedürftiger über die Versorgung mit dem täglich Notwendigen hinaus stehe. "Viele Familien können sich einen Schwimmbad-Besuch nicht leisten, da bieten wir zum Beispiel Schwimmkurse an." Es sei ein sehr breites Feld, das die Tafel mittlerweile abdecke, meinte Storb.

 Benefizgolfturnier: Anna Schmidt (von links), Daniela Schmitt-Müller, Werner Willimzik, Andreas Seger, Andreas Storb und Hermann-Josef Niehren. Foto: Norbert Wagner

Benefizgolfturnier: Anna Schmidt (von links), Daniela Schmitt-Müller, Werner Willimzik, Andreas Seger, Andreas Storb und Hermann-Josef Niehren. Foto: Norbert Wagner

Nunkirchen. "Es ist eigentlich ein Skandal, dass ein Land wie unseres überhaupt die Tafel braucht", urteilte Hermann-Josef Niehren, Geschäftsführer des Caritasverbandes Saar-Hochwald, am Mittwoch anlässlich der Spendenübergabe von Lions- und Rotary-Club. "Ich bin dennoch sehr froh über den stolzen Erlös, der den beiden Tafeln in Lebach und Wadern zugute kommt", so Niehren. Seine Zusage: "Bei uns kommt das Geld zu 100 Prozent an und wird für den vorgesehenen Zweck verwendet." Den bedürftigen Menschen könne man mit Hilfe solcher Spenden vielfältige Unterstützung gewähren und ganz konkret helfen. "Alle, die die Tafel in Anspruch nehmen, sind bedürftig. Das wird im einzelnen Fall überprüft", sagte der Caritas-Vertreter. Man finde es bedauerlich, dass viele Tafel-Nutzer nicht unbedingt Sozialhilfeempfänger seien, sondern in Lohn und Arbeit stünden. "Trotzdem können manche Menschen von ihrem Arbeitseinkommen nicht leben." Ein weiteres großes Problem sei die wachsende Kinderarmut. "Das hat viel mit Bildungsarmut zu tun — wir müssen die Kinder aus diesem Teufelskreis herausholen", forderte Niehren. owa

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