Ein Herz für Andreas

Schwarzenholz. Manuel Jungmann aus Schwarzenholz hat in seinem Leben bisher alles richtig gemacht. Er ist erst 29 Jahre alt und seit Mai 2004 Chef in seinem eigenen kleinen Handwerksbetrieb. Er ist glücklich verheiratet, lebt in seinem eigenen Haus und die Geschäfte laufen auch noch gut. Grund genug für den Schwarzenholzer, etwas von seinem Erfolg weiterzugeben

Schwarzenholz. Manuel Jungmann aus Schwarzenholz hat in seinem Leben bisher alles richtig gemacht. Er ist erst 29 Jahre alt und seit Mai 2004 Chef in seinem eigenen kleinen Handwerksbetrieb. Er ist glücklich verheiratet, lebt in seinem eigenen Haus und die Geschäfte laufen auch noch gut. Grund genug für den Schwarzenholzer, etwas von seinem Erfolg weiterzugeben. Jungmann: "Ich hatte in meinem Leben bisher so viel Glück, habe so viel erreicht, und ich bin erst 29. Genau wie Andreas."

Andreas Reiter ist zu hundert Prozent behindert. Der Schwarzenholzer half lange in der Dachdeckerfirma seines Vaters aus. Dort lernte Manuel Jungmann ihn auch kennen. Als Andreas Vater seine Firma aufgeben musste, verlor auch sein Sohn seine Beschäftigung. Und damit kam die Einsamkeit. "Er hat fast nur noch in seinem Zimmer gesessen und Computer gespielt", erinnert sich Manuel Jungmann. Da bat sein ehemaliger Chef ihn, seinen Sohn in der Firma zu beschäftigen. "Ich habe mir das natürlich gut überleget. Schließlich trage ich jetzt die Verantwortung für ihn", meint der Dachdeckermeister.

Im August wurde Andreas Reiter nach zwei Monaten Probearbeiten eingestellt, unbefristet. Jetzt steht der 29-Jährige für rund 20 Stunden pro Woche seinem Chef helfend zur Seite. "Für Andreas ist das wie Freunde treffen. Die Arbeit macht ihm einfach Spaß. Er lädt uns am Feierabend sogar häufig zu sich ein", berichtet Jungmann und schmunzelt.

Wirtschaftlich sei die Anstellung von Andreas Reiter für seinen kleinen Betrieb aber nicht, räumt der Schwarzenholzer ein. Denn viele Arbeiten könne Reiter aufgrund seiner Behinderung nicht ausführen. "Ich muss schon mehr auf ihn aufpassen", meint Manuel Jungmann. Deshalb ist er froh, dass die Stelle von der Arbeitsagentur für zwei Jahre mit einem Eingliederungszuschuss gefördert wird. Die Agentur war es auch, die ihn für den saarländischen Integrationspreis vorgeschlagen hat. Jungmann: "Ich wusste gar nicht, was das genau für ein Preis ist." Über die 1500 Euro Preisgeld freut sich der Unternehmer natürlich. Die will er in einen Anbau mit Aufenthaltsraum und Waschraum für die Mitarbeiter investieren.

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