Ein Haus zum Wohlfühlen

Homburg. Mitten in Homburg steht das Café Maas. Jeder kennt es, hat hier schon mal gefrühstückt, Kuchen gekauft oder einen Kaffee getrunken

Homburg. Mitten in Homburg steht das Café Maas. Jeder kennt es, hat hier schon mal gefrühstückt, Kuchen gekauft oder einen Kaffee getrunken. Doch wer weiß schon, dass das Café nicht nur ein Caféhaus ist, sondern dass sich dahinter auch ein großes Wohnhaus verbirgt, in dem drei Generationen unter einem Dach wohnen?"Mein Mann und ich kamen 1956 nach Homburg", erzählt Rosemarie Maas, die als junge Konditoreiverkäuferin zusammen mit dem Konditormeister Erich Maas aus Schiffweiler ein Geschäft aufmachen wollte. In der Homburger Innenstadt bot sich ein kleines Café an, dazu gehörte ein großes Grundstück. Zunächst pachteten die beiden das Café, drei Jahre später kauften sie das Haus samt Gelände. Und legten damit den Grundstein für die nächste Generation, die beiden Kinder Steffi und Jochen. "Für mich ist dies hier das klassische Elternhaus", erklärt Jochen Maas, gelernter Architekt, der auch als Künstler und Designer bekannt ist. Er hat, ebenso wie seine Schwester Steffi und deren Familie, bis heute eine schöne Wohnung innerhalb des Anwesens. Denn nach und nach bebaute Familie Maas das Innenstadtgrundstück, erweiterte das Café und auch die privaten Wohnräume.

"Wir haben alle eine sehr emotionale Beziehung zu diesem Haus", betont Jochen, "es ist zugleich Wohn- und Geschäftshaus, meine Mutter ist immer in der Nähe. Auch wenn sie früher arbeitete, war sie für mich und meine Schwester stets ansprechbar." Das Café, ergänzt Rosemarie Maas, sei für die Familie seit jeher das zweite Wohnzimmer.

Jochen Maas zog aus, als er in Kaiserslautern Architektur studierte, aber er hielt es dort nicht lange aus: "In der Wohngemeinschaft türmte sich das ungewaschene Geschirr, der Kühlschrank war schmuddelig und am Ende war ich's leid, immer derjenige zu sein, der putzte." Jochen Maas siedelte um - wieder nach Homburg in sein Elternhaus.

Aber nun unter neuen Gesichtspunkten: "Er hat ständig was Neues gemacht", lacht seine Mutter, "er hat Dachgärten angelegt, einen Brunnen herangeschleppt, Skulpturen aufgestellt." Immer, wenn Rosemarie Maas ein paar Tage weg war, hatte sich etwas verändert. "Mein Elternhaus war zu einem wunderbaren Experimentierfeld geworden", sagt der Architekt, "ich habe behutsam verändert und dabei die Atmosphäre unseres Hauses bewahrt." Jedes Familienmitglied liebt seinen eigenen Bereich, "wir sind alle für uns, aber wir gehören alle hierher", fasst es Jochen Maas zusammen.

Das gilt auch für die beiden Jüngsten, Valentina (5) und Anna (11). Sie sind entweder bei den Eltern oder bei der Oma, mal beim Onkel oder mal im Café und fühlen sich überall gut behütet. "Wir sind eben ein Mehrgenerationenhaus", fasst es Rosemarie Maas zusammen.

Auf einen Blick

Wer wohnt noch in seinem Elternhaus? Oder hat schöne Erinnerungen und alte Fotos an ein Elternhaus? Wer möchte uns etwas über sein Elternhaus erzählen? Wir freuen uns auf Ihre Anrufe und E-Mails: (0 68 41) 9 34 88 50, per Mail: redhom@sz-sb.de

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