Ein Hauch von Golden Gate in Malstatt

Malstatt. Die einen nennen sie "die Molschder Golden-Gate-Bridge", weil sie wie die weltberühmte US-amerikanische Brücke von einer Tragseil-Konstruktion geprägt wird. Die anderen nennen sie einfach "unser Brick"

Malstatt. Die einen nennen sie "die Molschder Golden-Gate-Bridge", weil sie wie die weltberühmte US-amerikanische Brücke von einer Tragseil-Konstruktion geprägt wird. Die anderen nennen sie einfach "unser Brick". Gemeint ist die neue Wilhelm-Meyer-Brücke, die das Obere und Untere Malstatt zwischen Leipziger und Breite Straße verbindet und die am Mittwoch mit einem kleinen Stadtteilfest offiziell eingeweiht wurde (die SZ berichtete kurz). Die Vorgängerbrücke mit dem gleichen Namen war in die Jahre gekommen und sollte abgerissen werden. Doch schnell zeigte sich, wie wichtig die Fußgängerbrücke, die an dieser Stelle über die Bahngleise führt, den Malstattern ist. Und so formierte sich Widerstand. "In einigen Bürgerversammlungen haben wir für unsere Brücke gekämpft, und so freuen wir uns heute, dass wir diese schöne, neue Brücke bekommen haben", sagte die Sprecherin der Interessengruppe zum Erhalt der Wilhelm-Meyer-Brücke, Carmen Cartelano, beim Festakt.

Das schicke Bauwerk hat zwei Millionen Euro gekostet. Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer erklärte einige der Probleme, mit denen die Brückenbauer zu kämpfen hatten: "Sie mussten ein altes Brückenlager miteinbeziehen, zwischen den Gleisen war wenig Platz, um die tragenden Elemente aufzubauen, außerdem musste das Ganze während des laufenden Bahnbetriebes geschehen." Außerdem sei eine Fernwärmeleitung in die Brücke integriert worden, weshalb sich die Stadtwerke mit 300 000 Euro an den Kosten beteiligt hätten. Bald soll die neue Brücke auch barrierefrei sein. Auf der Rampe am Brückenkopf an der Leipziger Straße ist noch ein Geländer an der Rampe zu befestigen, dann wird diese freigegeben. Unter dem Segen Gottes steht die Brücke bereits, Pfarrerin Ellen Bade- Morsch und Pastor Bernd Schikofsky sprachen zusammen mit dem Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde Sulzbach ein Friedensgebet. Anschließend benetzte Schikofsky die Brücke mit Weihwasser. Die Mitglieder der Malstatter Werkstattrhythmen spielten zwei Percussion-Stücke, als Instrumente dienten ihnen unter anderem eine Mülltonne, Waschbretter und ausrangierte Blecheimer. al

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