Ein harter Winter kann kommen

St. Ingbert. "Der Oktober beginnt mit Sommer und endet mit Winter", besagt eine alte Wetterregel. Nun ist auch der November fast schon Geschichte, doch Eis und Schnee lassen immer noch auf sich warten. Die Stadt St. Ingbert ist aber auf den Ernstfall vorbereitet. 750 Tonnen Salz und 30 Tonnen Lauge liegen im alten Salzlager neben dem neuen Wertstoffhof-Gebäude bereit

 Gelassen vor der großen Glätte: Gut drei Meter hoch türmt sich das Salz hinter Bauhofchef Christoph Anstadt. Foto: Bergmann

Gelassen vor der großen Glätte: Gut drei Meter hoch türmt sich das Salz hinter Bauhofchef Christoph Anstadt. Foto: Bergmann

St. Ingbert. "Der Oktober beginnt mit Sommer und endet mit Winter", besagt eine alte Wetterregel. Nun ist auch der November fast schon Geschichte, doch Eis und Schnee lassen immer noch auf sich warten. Die Stadt St. Ingbert ist aber auf den Ernstfall vorbereitet. 750 Tonnen Salz und 30 Tonnen Lauge liegen im alten Salzlager neben dem neuen Wertstoffhof-Gebäude bereit. "Damit ist unser Lager komplett gefüllt", sagt Bauhof-Chef Christoph Anstadt. Weitere 800 Tonnen bunkert die Stadt beim Lieferanten. Auf sie könnten im Fall der Fälle kurzfristig zurückgegriffen werden - sofern die Vorräte tatsächlich verbraucht werden. Danach sieht es derzeit ganz und gar nicht aus.

Eis und Schnee nicht in Sicht

Der Deutsche Wetterdienst meldete gestern, dass mittelfristig, also bis in die zweite Dezemberwoche hinein, mit Schneefällen im Flachland nicht ernsthaft zu rechnen sei. Das war im Vorjahr ganz anders: "Es war ein happiger Winter, gegen Weihnachten war unser Lager so gut wie leer" erinnert sich Anstadt.

Sollte die weiße Pracht trotzdem einmal den grauen Asphalt zudecken, dann rücken die orangefarbenen Streufahrzeuge der Stadt aus. In erster Linie werden Hauptdurchgangsstraßen gestreut und geräumt. Anstadt: "Dazu zählen Bundes- und Landstraßen sowie Zufahrtswege zu Industriegebieten."

In dieser festgelegten Rangfolge kommen an zweiter Stelle alle Strecken, auf denen Omnibusverkehr stattfindet. Auch die Zufahrtswege zu Wohngebieten gehören dazu. An dritter und letzter Stelle kommen die Wohngebiete an die Reihe. Auch die Fahrzeuge des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) sind in der Mittelstadt unterwegs, hier gibt es allerdings eine Besonderheit: Der LfS hat eine Vereinbarung mit der Stadt gekündigt. Das hat zur Folge, dass deren Fahrzeuge nur bis zu den Ortseingangsschildern streuen. Nach der Ortsdurchfahrt ist der Salzhahn dann wieder geöffnet. Das hat zu Folge, dass die Streufahrzeuge in den Wohngebieten noch etwas später auftauchen werden. "In vielen angrenzenden Städten und Gemeinden wird in Wohngebieten inzwischen gar nicht mehr gestreut", versucht Anstadt schon im Vorfeld die Gemüter der Anwohner zu beruhigen.

Vor allem hier ist Eigeninitiative gefragt. Anlieger sind laut Gesetz dazu verpflichtet, zwischen sieben Uhr in der Frühe und 20 Uhr den Bürgersteig vor ihrer Haustür von Eis und Schnee zu räumen. Die Schicht der insgesamt 85 städtischen Kräfte dauert länger. Sie beginnt im Extremfall morgens um vier Uhr, erst abends um 22 Uhr kehrt das letzte der sieben Streufahrzeuge zum Betriebshof zurück. Unterstützend kommen noch drei Ackerschlepper der Gärtnerei hinzu, die auf den Bürgersteigen für eine künstliche Schneeschmelze sorgen. Gefüllt sind sie mit einer Mischung aus Salz und Magnesiumchlorid. "Dadurch erreichen wir eine erhöhte Tauwirkung, haben aber gleichzeitig keine Verluste durch Verwehungen. Und wir müssen eine geringere Menge streuen", zählt Anstadt auf.

Trotz aller Mühen, die Christoph Anstadt und sein Team in den Winterdienst investieren - der erste Mann des Bauhofes nimmt auch die Autofahrer in die Pflicht. "Es wäre sinnvoll, dass alle mit Winterreifen unterwegs sind."

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