Ein Händchen für die Kunst

Schiffweiler · Mit Ausstellungen von Bildern der Lebenshilfe-Künstler fing alles an. Seit der Eröffnung im August ist die Galerie in der Hauptstraße zu einer guten Adresse geworden. Die Zukunft ist noch ungewiss.

 Herbert Dreisow ist ein Anpacker. Nach Feierabend kümmert er sich um seine Galerie in der Schiffweiler Hauptstraße. Hier Werke von Margit Bauer. Foto: Willi Hiegel

Herbert Dreisow ist ein Anpacker. Nach Feierabend kümmert er sich um seine Galerie in der Schiffweiler Hauptstraße. Hier Werke von Margit Bauer. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die auf einem Bein tanzenden Kühe der "Party auf der Alm" und das Bild mit dem lustigen Küken machen einfach gute Laune. Sie sind zwei von rund 60 Bildern von Künstlern der Lebenshilfe. Darunter so bekannte wie die von Klaus Mietsch. Eines seiner abstrakten Bilder begrüßt denn auch den Besucher der Galerie in der Schiffweiler Hauptstraße als allererstes der mittlerweile 200 Ausstellungsstücke. Im Gebäude, das vier Jahre leer gestanden hatte, und in dem einst der Schleckermarkt beheimatet war, hat Herbert Dreisow mit viel Muskel- und Tatkraft und noch mehr Enthusiasmus und Unterstützung von Nachbar Sascha Ligenzer im August eine Galerie eröffnet. Dabei haben ihn, wie er beim SZ-Besuch erzählt, die Ereignisse fast überrollt.

Dreisow, der schon seit Jahren immer wieder Ausstellungen der Lebenshilfe-Künstler organisiert hat, wollte anlässlich des Dorffestes wieder aktiv werden. Auf der Suche nach passender Ausstellungsfläche läutete er beim Besitzer des Hauses in der Hauptstraße an, der Familie Elitzer, bekannte Saarbrücker Galeristen. Und die stellten dann die rund 350 Quadratmeter auch sogar fast unentgeltlich zur Verfügung. Zumindest bis zum Ende des Jahres. "Was dann kommt, weiß ich noch nicht. Sobald das Haus vermietet oder verkauft wird, muss ich halt raus. Ich hoffe, dass das noch nicht so schnell passiert." Und alle diejenigen, die den Weg an den Abenden oder den Samstagen hierhin finden - einfach so, oder, wenn Dreisow eine seiner besonderen Veranstaltungen wie Weinfest und Ähnliches hat -, die hoffen mit. Eine von ihnen ist die Schiffweiler Keramikerin und Sammlerin Hannelore Seiffert. Sie ist nicht nur sehr angetan von dem, was Dreisow hier in seiner Freizeit leistet, sie war auch die erste Co-Ausstellerin und weiß: "Wenn er das richtig angeht, dann kann das richtig gut laufen." Dreisow selbst hat da wenig Bedenken. Denn momentan ist die Nachfrage renommierter Künstler groß. Ab diesem Freitag, 22. November, wird die nächste Künstlerin zu sehen sein. Helga Bernhards Skulpturen werden dann die von Margit Bauer ablösen. Die machen sich momentan noch großflächig auf der ersten Etage breit, sind auf Paletten, Decken oder frei im Raum ausgestellt. Vier Wochen ist es erst her, dass diese Etage mit einem Weinfest eröffnet wurde. Schwarz gestrichene Platten und Rahmen lassen die Bilder - von Horst Kraemer beispielsweise - hier ganz besonders zum Leuchten kommen. "Fränzi Herrmann fand das wunderbar", erinnert sich Dreisow an die Aussage der Künstlerin anlässlich der Vernissage. Eine große Tafel legt hier bereits Zeugnis davon ab, dass Herrmann längst nicht die Einzige ist. Sogar Gäste aus Burkina Faso haben sich verewigt darauf. Wie die in die Galerie kamen, davon kann Dreisow wieder ganz begeistert schon die nächste Geschichte erzählen. Und seine Augen blitzen vor Freude. "Wenn man nichts tut, dann passiert nichts." Das ist sein Motto. Und deshalb hat er auch weiterhin täglich von 17 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Deshalb gibt es nicht nur Bilder der Lebenshilfe durchgängig zu kaufen, hier und rechts neben dem Eingang einen gesonderten Stand für spezielle Spendenaktionen und die wechselnden Ausstellungen der Künstler, "die mir gefallen und die ein gewisses Niveau haben". Unabhängig davon, wie die Zukunft der Galerie in der Schiffweiler Hauptstraße aussehen wird, hat er ihr auch einen Namen gegeben. Künftig ist das hier die "Galerie Miteinander". Was auch sonst. . .

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