Ein Geschenk als Zeichen der Liebe

Klarenthal. Am Klarenthaler Ortsrand, "Am Forst", hat man einen tollen Blick auf den Stadtteil im Saarbrücker Westen. Genau die richtige Kulisse für das Foto zur Aktion der Saarbrücker Zeitung "Unser Ort hat viele Gesichter", das meint Bezirksbürgermeister Claus Theres. Mit ihm waren knapp 30 Klarenthaler zum SZ-Fototermin gekommen

Klarenthal. Am Klarenthaler Ortsrand, "Am Forst", hat man einen tollen Blick auf den Stadtteil im Saarbrücker Westen. Genau die richtige Kulisse für das Foto zur Aktion der Saarbrücker Zeitung "Unser Ort hat viele Gesichter", das meint Bezirksbürgermeister Claus Theres. Mit ihm waren knapp 30 Klarenthaler zum SZ-Fototermin gekommen. Unter ihnen ein Ur-Klarenthaler, Bruno Arnoldi. Er sagt von sich: "Ich wurde 1939 in Klarenthal als letzter geboren und getauft. Als Letzter vor der Evakuierung nach Braunschweig am 24. August." Mittlerweile lebt er wieder in dem Haus, in dem er geboren wurde. "Seit 53 Jahre bin ich Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr und inzwischen Angehöriger der Altersabteilung." Jene Feuerwehr hat ihr Gerätehaus direkt am Dorfplatz, der gerade erst neu gestaltet wurde. "Der Dorfplatz war früher schöner", meint er. Und begründet: "Dinge, die für Klarenthal typisch sind, wie die Seilscheibe, sind kaum noch zu sehen." Vom Dorffest zum 350-jährigen Bestehen seines Heimatstadtteils im Sommer war er allerdings begeistert: "Da wurde ein tolles Programm geboten, unter anderem war Schlagersänger Bata Ilic da."Die derzeit gefragteste Sehenswürdigkeit Klarenthals liegt ein wenig abseits des Ortes. Die meisten Nicht-Klarenthaler glauben sogar, es gehöre eher zu Großrosseln: das Erlebnisbergwerk Velsen. Ein Publikumsmagnet. Im ehemaligen Ausbildungsbergwerk ist es nämlich möglich, ebenerdig in die Stollenanlage zu gelangen und von der Wettertafel über die Wettersperren bis zum Förderband als Mitfahrgelegenheit für Bergleute alles zu sehen, was mit dem Bergbau zu tun hat.

Den Namen hat der Saarbrücker Stadtteil übrigens einer Frau zu verdanken: Das zumindest geht aus der Gründungsurkunde, die Graf Gustav-Adolf von Nassau-Saarbrücken am 9. April 1662 unterschrieben hat, hervor. Als Landsherr der Grafschaft Saarbrücken hat der Graf damals eine Glashütte errichtet, die er nach seiner Ehefrau, Gräfin Eleonore Clara von Hohenlohe, "Clarathal" nannte und ihr zur bevorstehenden Hochzeit schenken wollte. Die materiellen Bedingungen für eine Glasindustrie waren günstig: Der umliegende Wald, der zum Stift St. Arnual gehört, lieferte Brennmaterial und Pottasche, der Buntsandstein der Gegend den nötigen Sand. Rund um die Glashütte herum wuchs eine Siedlung, zeitweise wurde Klarenthaler Glas bis nach Holland exportiert. So sind die Glasmacherpfeifen Elemente des Ortswappens, das 1955 zeitgleich mit der Entscheidung des Saargebiets, der Bundesrepublik Deutschland beizutreten, veröffentlicht wurde. Weitere wichtige Wirtschaftszweige waren die Tonindustrie, die Ziegel und Gefäße herstellte. Von den 299 Toten beim Unglück der Grube Luisenthal 1962 stammten acht aus Klarenthal.

Seit den 1930er Jahren gab es mehrere Jahrzehnte lang in Klarenthal ein von einem Bach gespeistes Strandbad am Waldrand, das als eine der größten und schönsten Badeanstalten des Saarlandes galt und das an manchen Sonntagen bis zu 5000 Badegäste besuchten. Aktuell hat Klarenthal 5796 Einwohner.

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