"Ein Garant dafür, dass Nonnweiler lebenswert bleibt"

Kastel. Mit dem symbolischen Druck auf den berühmten roten Knopf ist am Samstag die sanierte Kläranlage des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) mit einem Tag der offenen Tür offiziell in Betrieb gegangen. "Heute ist ein guter Tag für den EVS", betonte EVS-Geschäftsführer Heribert Gisch ausdrücklich. Denn im Moment habe der EVS wenig zu lachen und stehe unter Beschuss

 Der Kasteler Ortsvorsteher Magnus Jung, Bürgermeister Franz Josef Barth, EVS-Geschäftsführer Heribert Gisch und Staatssekretär Roland Krämer (von links), begutachten das Schneckenpumpenwerk der Kläranlage. Foto: Faber

Der Kasteler Ortsvorsteher Magnus Jung, Bürgermeister Franz Josef Barth, EVS-Geschäftsführer Heribert Gisch und Staatssekretär Roland Krämer (von links), begutachten das Schneckenpumpenwerk der Kläranlage. Foto: Faber

Kastel. Mit dem symbolischen Druck auf den berühmten roten Knopf ist am Samstag die sanierte Kläranlage des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) mit einem Tag der offenen Tür offiziell in Betrieb gegangen. "Heute ist ein guter Tag für den EVS", betonte EVS-Geschäftsführer Heribert Gisch ausdrücklich. Denn im Moment habe der EVS wenig zu lachen und stehe unter Beschuss. Gisch spielte auf die Diskussionen um die Erhöhung der Müllgebühren an, wodurch "mit dem Schlagwort, EVS ist alles Mist, alles abgewürdigt wird". Gisch blickte auch nach vorne: "Die Sanierung der Kläranlage zeigt, der EVS bewegt sich in eine neue Phase." In der Vergangenheit sei man noch auf Neubau getrimmt gewesen. In Kastel werde nun deutlich, "dass wir in die Phase der Sanierung kommen". In den nächsten zehn bis 20 Jahren werde hier das Abwasser nach optimalen technischen Gesichtspunkten gereinigt. "Für uns ist das ein wichtiger Schritt", meinte Gisch. Da die Anforderungen an eine moderne Abwasserbeseitigung stetig gestiegen sind und zugleich die Belastungen im Zulauf der Kläranlage enorm anwuchsen, wurde sie umfassend saniert und auf den Stand der Technik gebracht. Die gesamte Sanierung der Kläranlage Kastel erforderte Investitionen von Seiten des EVS in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Die neue Kläranlage erfüllt nun alle gesetzlichen Anforderungen und leistet einen aktiven Beitrag zum Gewässerschutz. "Der Stand der Technik schreitet ständig fort, was Nachrüstungen erfordert. Hier ist dazu ein wichtiges Stück Arbeit geleistet worden", sagte der Staatssekretär für Umwelt und Verbraucherschutz, Roland Krämer (SPD)."Wie passt eine Kläranlage in unsere Landschaft?", fragte der Nonnweiler Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos). "Es sei denn, sie ist so konsequent wie diese", sagte Barth. Wegen ausgehenden Geruchsbelästigungen seien im Amt keinerlei Beschwerden eingegangen. "Deshalb ist die Anlage ein Garant dafür, dass die Tourist- und Kulturgemeinde Nonnweiler weiterhin lebenswert bleibt", unterstrich Barth.

Am Tag der offenen Tür überzeugten sich viele Besucher, dass in Kastel nichts nach einer Klärgrube riecht. Im Mai 2006 wurde im ersten Bauabschnitt ein neues Umlaufbecken mit Gebläsestation errichtet. Ab dem Sommer 2009 erfolgte in einem zweiten Bauabschnitt die abschließende Sanierung und Erweiterung der mechanischen und biologischen Abwasserreinigung. Erschwert wurden die Baumaßarbeiten durch die in unmittelbarer Nähe der Kläranlage laufende Hochdruckleitung des Stausees Nonnweiler, die das Kraftwerk Bexbach mit dem erforderlichen Betriebswasser versorgt. Eine Unterbrechung der Betriebswasserleitung hätte den Stillstand des Kraftwerkes zur Folge. Neben dem Abwasser aus der Gemeinde Nonnweiler wird in der Kläranlage auch das Abwasser der rheinland-pfälzischen Dörfer Züsch und Neuhütten gereinigt. Dafür beteiligt sich die Verbandsgemeinde Hermeskeil an den Betriebskosten.

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