Saarbrücken. Ataullah Mutee (Foto: ols) versteht nicht, dass es Menschen gibt, die sich aus allem raushalten, was auf der Welt oder in ihrer Stadt passiert. Anderen Menschen zu helfen, sich zu engagieren, ist für ihn nicht nur Ehrensache, es ist ein Gebot seiner Relegion. Der 68-Jährige ist Sprecher der muslimischen Ahmadyya-Jamaat-Gruppe in Saarbrücken. "Die Lehre der Ahmadyya Muslim gebietet es, sich für die Allgemeinheit einzusetzen", erklärt Ataullah Mutee. Deshalb trifft sich Ataullah Mutee seit vier Jahren am 1. Januar mit Glaubensbrüdern vor dem Staatstheater, um den Dreck wegzukehren, den die Saarbrücker in der Silvesternacht hinterlassen haben. Das sei für ihn eine Art, der Stadt, in der er seit etwa 30 Jahren lebt und lange gearbeitet hat, zu danken.In diesen Tagen ist Ataullah Mutee in einer noch wichtigeren Sache unterwegs. Er sammelt für Humanity First, eine Hilfsorganisation mit Sitz in Frankfurt, Geld für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan. "Wir machen das alles freiwillig, kriegen dafür kein Geld", betont Mutee. Diejenigen aus seiner Gemeinschaft, die nicht nur spenden, sondern - wie nach dem Erdbeben 2006 - zum Helfen nach Pakistan fahren, opfern dafür ihren Urlaub, erklärt er. Vor allem aus Pakistan stammende Ärzte machen sich zurzeit auf den Weg in die Heimat.Die schnelle Hilfe sei wichtig. Aber ebenso wichtig sei es, langfristig zu helfen. "Ein Haus ist plötzlich weg, ein ganzes Dorf ist weg, Tiere sind tot. Es dauert lange, bis ein kleines neues Tier erwachsen wird und man es nutzen kann", beschreibt Ataullah Mutee das Problem. Deshalb hat er zurzeit immer einen Quittungsblock dabei: um Spenden jederzeit ordnungsgemäß annehmen zu können. Ataullah Mutee ist telefonisch zu erreichen unter (06 81) 9 61 26 77 (nur abends) oder 01 52 28 77 85 84.