Ein flottes Tschüss im KasbruchAuf Vaters Schultern ins Wasser

Neunkirchen. Noch 38 Tage, dann werden die Türen des Kasbruchbades für immer abgeschlossen. Anstatt diesem Tag mit allzu viel Wehmut entgegenzublicken, nutzten die Anhänger und Freunde des Schwimmbades am Wochenende die Gelegenheit, bei einer Strandparty noch einmal richtig zu feiern

Neunkirchen. Noch 38 Tage, dann werden die Türen des Kasbruchbades für immer abgeschlossen. Anstatt diesem Tag mit allzu viel Wehmut entgegenzublicken, nutzten die Anhänger und Freunde des Schwimmbades am Wochenende die Gelegenheit, bei einer Strandparty noch einmal richtig zu feiern. Los ging es am Samstagabend mit einem Konzert der Coverband "Big Boppers", die mit ihrem Repertoire aus Oldies und modernen Hits die zahlreich erschienenen Besucher dazu animierten, das Tanzbein zu schwingen. Ein Highlight wartete auf die Badegäste, die bis 23 Uhr die Möglichkeit hatten, beim Nachtschwimmen ein ganz besonderes Badeerlebnis zu genießen. Die Neunkircher Feuerwehr sorgte mit einer Riesen-Wasserfontäne nicht nur unter jüngeren Schwimmern für jede Menge Spass. "Toll, dass die Feuerwehr mit dieser Aktion zur Strandparty beiträgt. Bei den Besuchern kommt das super an. Das THW sorgt mit einer Beleuchtung dafür, dass die Gäste auch zu späterer Stunde noch sehen, wohin sie schwimmen", hob Bäderleiter Stefan Moog hervor. "Viele unserer älteren Besucher finden es natürlich schade, dass das Bad in diesem Jahr schließt. Aber die meisten freuen sich auch darüber, dass wir jetzt in Neunkirchen ein schönes neues Schwimmbad haben", so der Bäderleiter zur Stimmungslage unter den Gästen. Für seinen Sohn Maximilian stand bei der Strandparty am Samstagabend der Spaß im Vordergrund. "Ich war eben schon im Wasser und gehe gleich wieder rein. Im Wasser ist es wärmer als draußen." Bei einer Wassertemperatur von 24 Grad und einer Außentemperatur die knapp darunter lag, war dies eine gute Einschätzung des jungen Schwimmers. Für den 33-jährigen Peter Eiden, der in Furpach aufgewachsen ist und seit seiner Kindheit regelmäßig das Kasbruchbad besucht, bot die Party eine ideale Gelegenheit, "Tschüss" zu sagen. "Das mit der Strandparty ist eine schöne Idee. Mir gefällt die Musik und das Ambiente ist auch toll. Die Veranstaltung ist sehr unterhaltsam und wenig sentimental."Mit einem Jazz- und Swing-Frühschoppen, zu dem die Franz Kah-Band aufspielte, ging die Strandparty am Sonntagmorgen weiter. Die Kinder konnten sich bei Wasserspielen und Wettbewerben austoben und kleine Preise gewinnen. An beiden Tagen sah man viele Besucher und Bedienstete, die ein gelbes T-Shirt trugen, dessen Aufschrift dann doch noch ein wenig Wehmut verbreitete. "Abschied vom Kasbruch 2009. Und Tschüss . . .", war darauf zu lesen. Neunkirchen. An ein Erlebnis vor 75 Jahren im Neunkircher Kasbruchbad erinnert sich Agnes Miesel. Sie schreibt der Redaktion: "Mein Vater hatte damals - es war meine Vorschulzeit - in seiner Schreinerei in Wellesweiler viel zu tun während der Woche. Aber am Wochenende ging es ins Kasbruchbad, denn das Quellwasser war so gesund und rein." Ihre zwei Brüder seien dort immer sehr mutig gewesen, sie selbst allerdings weniger. Da sie noch nicht habe schwimmen können, habe der Vater sie auf dem Rücken durchs Becken getragen, damit sich Agnes Miesel an das Wasser gewöhnen konnte. "Das war ein herrliches Gefühl", erinnert sie sich. Später während der Schulzeit sei sie öfter mit Lehrern und Klassenkameraden im Kasbruchbad gewesen. An ihren Bikini von damals erinnert sie sich noch heute. "Es war ein Unikat", berichtet sie. Auch die Kinder und Enkelkinder seien begeisterte Schwimmer und trauern um das Kasbruchbad. ywiSie haben auch Fotos, die im Kasbruchbad gemacht wurden? Dann schicken Sie uns diese doch zu und gerne auch noch eine kleine Geschichte zum Bad. Gerne können Sie auch persönlich vorbeikommen. Von 8 bis 20 Uhr ist die Redaktion täglich besetzt. Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion, Bahnhofstraße 50, 66538 Neunkirchen. E-Mail: rednk@sz-nk.de. Infos: Telefon (06821) 9 04 64 50.

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